Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung und damit für den Klimaschutz soll die Nutzung der fossilen Energieträger Kohle, Öl und Erdgas schwinden. Wind-, Solar- und Wasserkraft gehört die Zukunft, so der Vermögensverwalter Swisscanto in einem aktuellen Marktkommentar.
„Doch auch bei den erneuerbaren Energien kommen wir nicht ohne Rohstoffe aus. Sie sind de facto unentbehrlich für die nachhaltige Entwicklung. Ob beispielsweise Lithium, Kupfer oder Seltene Erden – die Nutzung von bestimmten Rohstoffen ist für die Herstellung von Batterien, Windkrafträdern, Magneten oder Solarmodulen elementar. Doch ihr Abbau ist nicht unproblematisch und daher setzen wir uns als Investor mit Fokus auf Nachhaltigkeit immer stärker mit dieser Thematik auseinander“, so Gerhard Wagner, Portfolio Manager des „Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable“.
Rocchino Contangelo, Head of Global ESG-integrated Research bei Swisscanto, ergänzt: „Die Energiewende ist in vollem Gange. Daher gewinnen Nutzung der benötigten Rohstoffe und Fördermethoden an Bedeutung. Es ist noch kein dominantes Thema an den Finanzmärkten, aber wir gehen davon aus, dass die Beachtung in den kommenden Jahren signifikant steigen wird. Gerade aus Nachhaltigkeits- und Researchsicht ist die Betrachtung der Fördermethoden herausfordernd. Denn die Förderprozesse sind per se wasserintensiv und oftmals ein Risiko für die Umwelt. Neben der Umwelt, gilt es zudem auch die sozialen Aspekte zu beachten in dieser Analyse. Die Abwägung der Faktoren ‚lokaler Eingriff‘ und ‚globaler Nutzen‘ stehen im Mittelpunkt. Was hier vertretbar ist, wird künftig für Analysen bei börsennotierten Unternehmen zu einem wichtigen Faktor und mitentscheidend, ob ein Investment getätigt wird oder nicht.“
Allein am Beispiel Kupfer zeigt sich die wachsende Bedeutung von Rohstoffen bezüglich der Energiewende. Aktuell werden jährlich rund 400.000 Tonnen Kupfer in den Turbinen für Windkrafträder verbaut. „Und da von einer deutlichen Zunahme der Windkraft auszugehen ist, zeigt sich ein wachsender Bedarf an Kupfer. Und dafür benötigt man weitere Kupferminen. Es ist offensichtlich: So schön und sinnvoll der Gedanke an saubere Energieerzeugung ist, aber nur mit Naturschutzgebieten geht es leider nicht. Deshalb ist es entscheidend, dass der Rohstoff-Abbau mit möglichst geringer Umweltbelastung einher geht. Zudem sollte diese Thematik auch innerhalb der EU-Taxonomie intensiv diskutiert werden, um nachhaltige Entwicklungen bei der Gewinnung von Rohstoffen anzustoßen“, so Contangelo abschließend. (DFPA/TH1)
Die Swisscanto Asset Management International S.A., Niederlassung Frankfurt am Main, ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Schweizer Swisscanto Holding AG, die wiederum zum Konzern der Zürcher Kantonalbank gehört.