Mehr als jeder dritte Erwachsene hat mindestens schon einmal geerbt (35 Prozent), bei den über 55-Jährigen sogar mehr als die Hälfte. Regionale Spitzenreiter sind die Bayern (38 Prozent), Schlusslichter die Bewohner von Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern (31 Prozent). Das sind Ergebnisse einer bundesweiten Studie der Quirin Privatbank in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Yougov Deutschland.
Große Erbschaften gab es laut Studie bisher am häufigsten in Hessen, dort bekam jeder vierte Erbe mindestens 100.000 Euro vererbt, gefolgt von den Bundesländern Bayern und Hamburg. Zukünftig werden Erbschaften laut Quirin in diesem Umfang in Deutschland aber immer wahrscheinlicher. Vier von zehn Deutschen, die selbst etwas vererben wollen, schätzen den Wert der Erbmasse auf mindestens 100.000 Euro, jeder fünfte sogar auf mehr als eine Viertelmillion Euro. Wesentlicher Grund dafür seien Immobilien, die künftig wahrscheinlich schon in mehr als jedem zweiten Erbe enthalten sein werden.
Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Quirin Privatbank: „Die Themen Erben und Vererben werden in Deutschland immer wichtiger – damit steigen der Informationsbedarf der Menschen und die Anforderungen an die Berater nachhaltig.“
Jeder zweite Erwachsene in Deutschland hat vor, etwas zu vererben. Am häufigsten in Baden-Württemberg (55 Prozent), am seltensten in Sachsen (40 Prozent). Nur jeder achte Deutsche findet es dabei wichtig, die Verteilung einer Erbschaft zuvor mit allen Beteiligten zu besprechen. Die exakt gleichmäßige Verteilung unter den Erben hält die Hälfte der Deutschen für gerecht. Jeder Fünfte findet es aber auch gerecht, wenn Menschen, die es nötig haben, mehr bekommen als andere oder sogar alles.
Immobilen werden bei Erbschaften immer bedeutender. Bisher waren laut Studie Häuser, Grundstücke oder Wohnungen bundesweit in jedem dritten Erbe (34 Prozent) enthalten – besonders häufig in Rheinland-Pfalz (46 Prozent), am seltensten in Sachsen (22 Prozent).
Bislang musste im Schnitt jeder siebte Erbe in Deutschland Erbschaftsteuern bezahlen. Im Saarland war das mit 20 Prozent doppelt so häufig der Fall wie in Sachsen-Anhalt mit nur elf Prozent. Durch die hohe Eigenheimquote im Saarland erwarten die Menschen dort mit Abstand auch am häufigsten, eine Immobilie zu erben. Auseinandersetzungen zwischen Erben gab es am häufigsten in Bremen. Mehr als jeder vierte Erbe in der Hansestadt berichtet von Streitfällen – deutlich mehr als im bundesdeutschen Schnitt (18 Prozent) und doppelt so häufig wie in Berlin oder Sachsen-Anhalt. Knapp die Hälfte aller Deutschen, gleichermaßen in West- wie in Ostdeutschland, fühlt sich beim Thema Erben und Vererben schließlich nicht ausreichend informiert. Der größte Beratungsbedarf werde bei den Themen Erbschaftsteuer, Testamente und Beurkundungspflichten gesehen.
Quelle: Pressemitteilung Quirin Bank