Die Immobilienwirtschaft trägt maßgeblich zum fortschreitenden Verlust der Biodiversität bei. Dies ist auf den Ressourcenverbrauch bei der Materialherstellung und die großflächige Versiegelung von Flächen zurückzuführen. Die Studie „Natur ist unser Kapital – Biodiversität: Ein unterschätztes Thema in der Immobilienwirtschaft?“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt, dass eine Umkehrung des Biodiversitätsverlusts ohne die Beteiligung der Immobilienwirtschaft nicht möglich ist. Die Studie untersucht den aktuellen Forschungsstand und die daraus resultierende Regulatorik und gibt Praxisbeispiele, wie die Immobilienwirtschaft einen positiven Beitrag leisten kann. „Die Klima- und Biodiversitätskrise sind eng miteinander verbunden. Die veränderte Flächennutzung, die Übernutzung von Ressourcen und die Verschmutzung setzen die Lebensräume von Pflanzen und Tieren zunehmend unter Druck, ebenso wie steigende Temperaturen, die ganze Ökosysteme gefährden, insbesondere in städtischen Gebieten. Die gute Nachricht ist, dass die Immobilienwirtschaft auch mit kleinen Maßnahmen einen großen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten kann“, sagt Christiane Conrads, Partner und Global Real Estate ESG Leader bei PwC. Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Bedeutung der Biodiversität im urbanen Raum von den Experten mehrheitlich als „sehr wichtig“ (82 Prozent) oder mindestens „eher wichtig“ (18 Prozent) eingestuft wird. Dennoch spielt Biodiversität in ihrer täglichen Arbeit entweder eine untergeordnete Rolle (27 Prozent), eine extrem geringe Rolle (neun Prozent) oder sogar gar keine Rolle (18 Prozent). Lediglich 15 Prozent geben an, dass sie eine große Rolle spielt, während 27 Prozent angeben, dass sie eine mittlere Rolle spielt. Hindernisse bei der Implementierung von Biodiversität auf Gebäudeebene bestehen vor allem durch entgegenstehende Interessen der Mieter (86 Prozent) oder mangelnden politischen oder regulatorischen Druck (57 Prozent). Auch Kosten für die Umsetzung, technische Hindernisse, fehlende Vorgaben und Richtlinien sowie die Nichtanerkennung als wertsteigernde Maßnahme wurden mit je 43 Prozent genannt. Bei der Frage nach einem Faktor, der die Bedeutung der Biodiversität in der Immobilienwirtschaft steigert, sehen 73 Prozent der Befragten die Regulatorik als wichtigsten Faktor, gleichauf mit der Kommunikation. Anreize und Förderprogramme sowie die Nachfragesteigerung am Markt wurden von 27 Prozent der Befragten genannt. Neun Prozent der Befragten sehen die Verantwortung nicht bei der Immobilienwirtschaft.