Wer Aktien-Indexfonds (ETF) kaufen und aufbewahren will, benötigt ein Wertpapierdepot. Das Verbrauchermagazin Finanztip hat Depotangebote von elf Banken und vier Brokern miteinander verglichen. Die Preisunterschiede sind laut Auswertung enorm: So zahlt ein Sparer, der 15.000 Euro anlegen möchte, beim Broker Onvista Bank 6,50 Euro Ordergebühren. Die Degussa Bank etwa verlangt für dieselbe Anlage mehr als neun Mal so viel: 60 Euro.
„Die günstigsten Preise für den Kauf und Verkauf von Aktienfonds haben Broker mit Festpreis-Depotmodell“, sagt Sara Zinnecker, Expertin für Geldanlage bei Finanztip. „Dort zahlen Kunden immer den gleichen Betrag, egal, wie viel Geld sie anlegen wollen.“
Bei vielen Anbietern steigen die Gebühren mit dem Anlagebetrag. So verlangt etwa die Degussa Bank für eine Anlage von 1.000 Euro 15 Euro Gebühren, für 5.000 Euro 20 Euro, und bei 15.000 Euro werden 60 Euro fällig. Anders bei den Brokern Onvista Bank und Flatex: Dort seien die Gebühren mit 6,50 Euro beziehungsweise 6,61 Euro immer gleich niedrig. „Anleger, die möglichst günstig ETF kaufen und verwahren wollen, sind bei Onvista Bank und Flatex an der richtigen Adresse“, erklärt Sara Zinnecker. Doch es gebe auch Gründe, die für ein Wertpapierdepot bei einer Bank sprechen. „Wer seine kompletten Finanzen auf einen Blick sehen möchte, sollte über ein Depot bei einer Direktbank nachdenken. Denn die bieten anders als Broker neben dem Depot auch die komplette Produktpalette einer Bank, etwa Girokonto und Kreditkarte.“
Die günstigsten solcher Kombi-Angebote gebe es aktuell bei vier großen Direktbanken: DKB, ING-Diba, Comdirekt und Consorsbank. „Dort sind die Kosten für den Kauf von Wertpapieren vergleichsweise gering“, sagt Zinnecker. „Zusätzlich gibt es ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühr sowie eine Kreditkarte ohne Grundgebühr.“ Wer seine Aktiengeschäfte trotzdem lieber in der Filiale regeln möchte und sein bisheriges Konto bei der ortsansässigen Sparkasse, Volksbank oder anderen großen Geschäftsbank erstmal behalten will, könne Folgendes tun: „Filialkunden sollten ihren Bankberater nach dem günstigsten Depot-Modell fragen“, rät Zinnecker. „Fast immer bringt der Wechsel zum Online-Banking eine Ersparnis bei den Depotgebühren und den Orderkosten, und das Jahr für Jahr.“ Wie groß der Preisunterschied zwischen Filial- und Onlinebank sein kann, zeigten beispielhaft die aktuellen Depot-Gebühren der Stadtparkasse München: Wer dort Aktien im Wert von 5.000 Euro kauft und diese dort zehn Jahre verwahrt, zahlt insgesamt 248 Euro. Im Vergleich dazu fallen beispielweise bei der DKB nur zehn Euro an.
Quelle: Pressemitteilung Finanztip
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