Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) rechnet nicht damit, dass sich die in den vergangenen Jahren anhaltend dynamische Preisentwicklung am deutschen Markt für Wohnimmobilien in dieser Form fortsetzen wird.
„Wir gehen davon aus, dass sich der Preisanstieg am deutschen Wohnungsmarkt sowohl bundesweit als auch in den Metropolregionen mit zuletzt besonders starkem Preiswachstum spürbar verlangsamen wird“, sagte Verbandspräsident Dr. Louis Hagen. Gleichzeitig sei aus Verbandssicht nicht mit einer harten Korrektur zu rechnen: „Einen Einbruch der Wohnimmobilienpreise erwarten wir nicht“, so Hagen weiter.
Insbesondere das weiterhin sehr robuste Wirtschaftswachstum sowie die Entwicklung von Einkommen, Beschäftigung, Zinsen und Verbraucherpreisen bleiben aus Sicht des vdp, ein wesentlicher Stützpfeiler der gegenwärtigen Hausse am deutschen Immobilienmarkt. Vor allem in den Top-7-Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart bleibe die Lage auf den Wohnimmobilienmärkten angespannt. Steigende Nominalzinsen dürften die Nachfrage nach Wohneigentum insgesamt jedoch abbremsen, was sich schließlich auch auf die Preisentwicklung auswirken werde. Ähnlich beurteilt der vdp den Markt für deutsche Büroimmobilien: Auch dort seien die Preise in den vergangenen Jahren stark gestiegen, doch dürfte sich das an der Mietentwicklung gemessene überproportional starke Wachstum der Kapitalwerte aus Sicht des vdp auf Dauer nicht fortsetzen.
Im zurückliegenden Jahr hatte sich der Preisauftrieb am deutschen Immobilienmarkt weiter leicht beschleunigt: Der auf Basis echter Transaktionsdaten ermittelte Immobilienpreisindex des vdp ist 2017 im Jahresdurchschnitt um 6,8 Prozent gestiegen (2016: plus 6,4 Prozent). Wohnimmobilien verteuerten sich dabei um 6,9 Prozent (2016: plus 6,5 Prozent).
Von der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die für eine weiterhin hohe Nachfrage auf dem Immobilienmarkt sorgte, profitierte auch die Immobilienfinanzierung: Im abgelaufenen Jahr bewegten sich die Volumina weiter auf einem hohen Niveau. Die Darlehensneuzusagen der Pfandbriefbanken in diesem Bereich sind 2017 nach deutlichen Steigerungen in den Jahren zuvor mit 143,1 Milliarden Euro in etwa konstant geblieben (2016: 144,4 Milliarden Euro). Auf die Wohnimmobilienfinanzierung entfielen dabei 74,5 Milliarden Euro (2016: 74,2 Milliarden Euro) der Neuzusagen. Bei Gewerbeimmobilien waren es 68,5 Milliarden Euro (2016: 70,1 Milliarden Euro). In der Staatsfinanzierung spiegelt sich die Haushaltskonsolidierung von Bund und Ländern wider: Dort sanken die Darlehensneuzusagen auf 14,5 Milliarden Euro nach 15,9 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Insgesamt ist das Neugeschäft der Pfandbriefbanken im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent auf 165,3 (2016: 173,2) Milliarden Euro gesunken.
Nach einem Rückgang des Emissionsvolumens im Jahr 2016 ist der Absatz von Pfandbriefen 2017 auf 48,8 (2016: 45,4) Milliarden Euro gestiegen. Hierbei entfielen auf Hypothekenpfandbriefe 36,9 (2016: 35,1) Milliarden Euro und auf Öffentliche Pfandbriefe 11,9 (2016: 10,3) Milliarden Euro. Letztere haben sich laut vdp in den vergangenen Jahren stabil in einer Spanne von zehn bis 15 Milliarden Euro eingependelt.
Quelle: Pressemitteilung vdp
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