Auch wenn das außerordentliche Vorjahresergebnis von 5,4 Milliarden Euro auf dem deutschen Industrie- und Logistikmarkt nicht übertroffen werden konnte, hebt sich das Jahr 2018 mit einem Umsatz von 3,2 Milliarden Euro von den bislang erzielten Halbjahresergebnissen deutlich ab. Laut Immobiliendienstleister Colliers International wurde im Vergleich zum Fünf-Jahres-Durchschnitt doppelt so viel in Industrie- und Logistikimmobilien investiert und somit das bislang zweithöchste Ergebnis am Markt erzielt.
Neben den klassischen Logistikimmobilien, die mehr als zwei Drittel des Gesamtergebnisses ausmachten, regten erneut Industrieimmobilien und Gewerbeparks das Interesse der Anleger. Insgesamt verbuchten sie in der ersten Jahreshälfte über eine Milliarde Euro auf sich. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Verdopplung des Anteils am Gesamtinvestitionsvolumen. Während im vergangenen Jahr diverse großvolumige Immobilien-Pakete gehandelt wurden und zu dem Rekordergebnis führten, zeigte sich dieses Jahr ein etwas ausgewogeneres Verhältnis zwischen Einzel- und Portfoliodeals. Etwa 56 Prozent des Halbjahresergebnisses (circa 1,8 Milliarden Euro) entfielen auf Portfoliotransaktionen.
Aktivste Käufergruppe waren erneut Vermögensverwalter (1,3 Milliarden Euro) und offene Immobilienfonds/Spezialfonds (586 Millionen Euro), die wie auch schon im Vorjahr den Großteil ausmachten. Real Estate Investment Trust (REIT) stellten die bislang drittstärkste Gruppe in diesem Jahr dar.
Das Angebot an Core-Produkten ist weiterhin sehr gering am deutschen Markt, weshalb sich viele Investoren auch an risikoreichere und alternative Investments heranwagen. Das hat dazu geführt, dass die Brutto-Spitzenrendite bei Industrieimmobilien in A-Lagen um zehn Basispunkte sank und somit aktuell bei 5,9 Prozent liegt. Für Logistikimmobilien hingegen zeigt sich – anders als im vergangenen Jahr – ein Abklingen der Renditekompression. Weiterhin können Kaufpreisfaktoren über das 20-fache hinaus aufgerufen werden. Die Rendite hat sich jedoch auf einem niedrigen Niveau stabilisiert und rangiert seit Ende 2017 unverändert bei 4,65 Prozent.
„Die Rahmenbedingungen für Investoren halten sich weiterhin konstant günstig. Der Fokus vieler internationaler Anleger richtet sich dabei vor allem auf die Kernmärkte Europas, die attraktive Anlagemöglichkeiten und eine hohe Sicherheit versprechen. Das hohe Interesse aus dem Ausland, vor allem aus den asiatischen Ländern, wird den deutschen Markt auch weiterhin auf Trab halten. Darüber hinaus zeigt sich ein immer höheres Interesse der Investoren für Light-Industrial-Objekte, die in Deutschland stärker nachgefragt werden und im Vergleich zu den klassischen Logistikimmobilien eine höhere Toleranz bei Gemeinden und Städten aufweisen. Diese werden aufgrund der besseren NOI-Generierung in Verbindung mit den hohen Grundstückspreisen und Hürden bei der Baugenehmigung von klassischen Logistikentwicklern häufiger bevorzugt.
Der zweiten Jahreshälfte stehen wir positiv gegenüber. Einige größere Logistik- und Light-Industrial-Portfolien befinden sich in der Pipeline und versprechen Kapitalnachschub. Darüber hinaus werden weitere Portfolien für die Vermarktung vorbereitet. Wir gehen aktuell davon aus, dass die hohe Motivation der Anleger für ein zufriedenstellendes Jahresergebnis sorgen wird und die Sechs-Milliarden-Euro-Grenze 2018 durchaus übertroffen werden kann“, so Hubert Reck, Head of Industrial & Logistics Investment bei Colliers International.
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