Vermögensverwalter beziehen das Klimarisiko zunehmend in ihre Anlageentscheidungen ein. Dies geht aus einer Umfrage des Multi-Manager-Research-Teams des Asset Managers Aviva Investors zum Thema Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) hervor. Die befragten 87 Vermögensverwalter stehen für ein verwaltetes Vermögens von 32 Billionen britischen Pfund.
Die Untersuchung ergab, dass 80 Prozent der Vermögensverwalter Klimarisiken „immer“ oder „oft“ in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen. Im Gegensatz dazu gaben zwei Prozent an, dass sie Klimarisiken „nie“ in ihren Entscheidungsprozess einbeziehen. Die Umfrage ergab zudem, dass fast drei von fünf Vermögensverwalter (58 Prozent) denken, dass die Covid-19-Pandemie die Akzeptanz von ESG-Anlagen bei Investoren beschleunigt hat. Denn Unternehmen reagieren auf den gestiegenen Druck seitens privater und institutioneller Anleger, ökologische und soziale Risiken sowie die „grüneren“ Chancen zu berücksichtigen, die sich durch die Covid-19-Schutzmaßnahmen ergeben haben. Nur sieben Prozent der Befragten waren der Meinung, dass die Pandemie den Appetit der Anleger auf ESG-orientierte Anlagestrategien nicht gesteigert hat.
Cameron Falconer, Senior Manager Research Analyst bei Aviva Investors, sagt: „Die Vermögensverwalter signalisieren deutlich, dass fossile Brennstoffe und kohlenstoffintensive Industrien in Zukunft eine geringere Rolle in den Portfolios spielen werden. 87 Prozent der befragten Manager erwarten ein strukturell geringeres Engagement in diesen Bereichen. Noch überraschender ist, dass die Asset Manager behaupten, der Klimawandel sei bereits gut in die Anlagepraxis integriert. Wenn dies tatsächlich der Fall wäre, sollten Fondsselektoren mehr Nachweise und Transparenz darüber verlangen, in welcher Form physische Risiken sowie Chancen und Risiken, die sich aus dem Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Welt ergeben, bewertet und dokumentiert werden.“
Von den befragten Vermögensverwaltern binden inzwischen 60 Prozent die Vergütung von Führungskräften an die ESG-Performance – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 28 Prozent, die dies in der Umfrage 2019 angegeben hatten. Außerdem bieten 94 Prozent der Firmen Schulungen von Investmentmanagern zur Integration von ESG-Aspekten an – im Vergleich zu 64 Prozent der befragten Firmen in der vorherigen Erhebung.
Die Umfrage zeigte außerdem einen Anstieg des Anteils der Vermögensverwalter, die die Nachhaltigkeitsinitiative Principles for Responsible Investment der Vereinten Nationen (UN PRI) zwischen den Umfragen von 2019 und 2021 unterzeichnet haben: 99 Prozent der Befragten sind nun Unterzeichner, verglichen mit 83 Prozent im Jahr 2019.
Trotz der starken Unterstützung für Diversity auf Branchenebene hinken die Maßnahmen auf Vorstandsebene der Stimmung hinterher. Die Umfrage ergab, dass 58 Prozent der Vermögensverwalter immer noch einen Frauenanteil von weniger als 30 Prozent in ihren Vorständen haben, während 61 Prozent der Firmen überhaupt keine ethnische Vertretung haben. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Aviva Investors
Aviva Investors ist die auf Asset Management spezialisierte Geschäftseinheit von Aviva plc, einer weltweit tätigen Versicherungsgruppe mit Sitz in London. Das Unternehmen offeriert Kunden weltweit Investment-Management-Lösungen, Service-Dienstleistungen und maßgeschneiderte Portfolios. Aviva Investors verwaltet ein Vermögen von 409 Milliarden Euro (Stand: 31. Dezember 2020).