Vor allem in den Metropolen wächst der Markt für private Wohnimmobilien weiterhin stark, aber auch die neuen Bundesländer legen zu, allen voran Thüringen. Das zeigt eine Analyse des Wohn- und Finanzierungsmarktes von Europace. Die Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite beleuchtet darin drei Bereiche: Wohnimmobilien und deren Käufer, Finanzierungslösungen sowie Kaufpreise und Zinssätze. Erfasst wurde der Zeitraum von August 2020 bis Ende Juli 2021. Auf die Analyse verweist das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA).
Bei der Kaufpreisentwicklung für Wohnungen sticht vor allem Thüringen mit einer Steigerung von 28 Prozent heraus. Bei den Kaufpreisen für Häuser verzeichnet das Saarland eine Steigerung von 14 Prozent. Die Top drei Bundesländer mit den höchsten Kaufpreisen für Häuser und Wohnungen sind weiterhin Hamburg, Berlin und Bayern – gefolgt von Baden-Württemberg und Hessen.
Die Kaufpreise für Häuser stiegen mit 22 Prozent in Berlin stark und lagen im Juli bei durchschnittlich 624.444 Euro. Nur in Hamburg waren Kaufpreise für Häuser mit 628.729 Euro noch höher, dort betrug die Steigerung 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter den Metropolen sticht bei den Wertsteigerungen aber auch Leipzig hervor, mit einem Zuwachs von 17 Prozent. Auffällig sei, stellen die Experten von Europace fest, dass Schwerin einen Anstieg der Kaufpreise um sieben Prozent verzeichnete, gleichzeitig aber die durchschnittliche Quadratmeterfläche um 20 Prozent sank.
Über die Preise und deren Wertsteigerungen hinaus enthält die Analyse weitere Fakten, zum Beispiel zu den Immobilienarten. So wurden vor allem Einfamilienhäuser finanziert (über 40 Prozent). Danach folgen Eigentumswohnungen (25 Prozent) und Doppelhaushälften (knapp zehn Prozent).
Die Bonität der Käufer verbesserte sich. Der Haushaltsüberschuss ist im Vorjahresvergleich gestiegen. Er lag im Durchschnitt bei 1.515 Euro. Im Vorjahr waren es erst 1.435 Euro. Über 45 Prozent haben einen Haushaltsüberschuss von ein bis 1.000 Euro. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) kommt auf einen Haushaltsüberschuss von 1.001 bis 3.000 Euro. 75 Prozent der Käufer sind Angestellte und im Durchschnitt 39 Jahre alt. Das durchschnittliche Netto-Einkommen beträgt 3.581 Euro im Monat.
„Wir sehen derzeit, dass neben den Metropolregionen vor allem auch die neuen Bundesländer immer attraktiver für Käufer werden. Gerade Städte wie Leipzig oder Schwerin fallen mit ansteigenden Preisen auf. Die Daten deuten darauf hin, dass das Wachstum weiter anhält und eine Immobilienblase zumindest auf dem deutschen Markt vorerst noch nicht erkennbar ist”, kommentiert Stefan Münter, Vorstand und Co-CEO von Europace die Ergebnisse der Analyse. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung DIA
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) versteht sich als Plattform eines Diskurses über Altersvorsorge und Generationengerechtigkeit. Es fördert unabhängig und neutral den Meinungsbildungsprozess zu Vorsorgethemen in der Öffentlichkeit. Der Sitz des DIA befindet sich in Berlin.