Mit rund 83 Millionen Einwohnern ist Deutschland Europas größter Konsumgütermarkt. Lebensmittel erzielten 2020 einen Umsatz von rund 252 Milliarden Euro. Ihr Umsatzanteil am gesamten Einzelhandel lag bei circa 40 Prozent. In der Corona-Krise konnte sich der Lebensmittelhandel dem Abwärtstrend im übrigen Einzelhandel entziehen, der vor allem unter den Lockdowns zu leiden hatte, so analysiert die Dekabank.
Der Lebensmittelhandel in Deutschland umfasst eine Verkaufsfläche von rund 36 Millionen Quadratmetern und damit rund 30 Prozent der gesamten Verkaufsfläche im Einzelhandel. Im Lebensmittelvollsortiment gehe der Trend zu Verbrauchermärkten mit bis zu 5.000 Quadratmetern. Daher verringerten Supermärkte und auch SB-Warenhäuser ihre Standortanzahl. Bei Discountern blieb der Bestand laut Dekabank in den vergangenen Jahren stabil. Sie haben mit rund 45 Prozent den höchsten Umsatzanteil.
Die Corona-Pandemie mit Lockdowns und Kontaktbeschränkungen habe binnen kürzester Zeit große Veränderungen bewirkt und auch im Lebensmittelhandel zu einer Beschleunigung der Online-Nutzung und zum Ausbau der Online-Kapazitäten bei den großen Einzelhandelsketten geführt. Der Online-Umsatz mit Lebensmitteln erhöhte sich 2020 um rund eine Milliarde Euro gegenüber 2019 auf 2,8 Milliarden Euro, ein Anstieg von 56 Prozent. Der Anteil am Gesamtumsatz stieg auf zwei Prozent. Eine Größenordnung wie bei Mode oder Elektronik und Medien dürfte auch bei anhaltendem Wachstum nicht erreicht werden.
Durch seine Robustheit und Krisensicherheit bleibe der Lebensmittelhandel für Immobilieninvestoren eine lohnenswerte Assetklasse und werde seinen Anteil am Einzelhandel-Transaktionsvolumen weiter ausbauen. Dabei profitiert er von langfristigen Mietverträgen und stabilen Mieteinnahmen. Da das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleibt, sei mit weiter sinkenden Renditen zu rechnen. (DFPA/mb1)
Die Dekabank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe.