„Die Unsicherheit in der Corona-Krise sowie die Reaktion der Europäischen Zentralbank, die auf Anleihekäufe und niedrige Leitzinsen setzt, stützen das günstige Finanzierungsumfeld“, sagt Mirjam Mohr, Vorstand für das Privatkundengeschäft bei Interhyp. „Wer jetzt einen Immobilienkauf oder eine Anschlussfinanzierung plant, kann von den niedrigen Zinsen profitieren.“ Die monatlich im Rahmen des Interhyp-Bauzins-Trendbarometers befragten zehn deutschen Kreditinstitute prognostizieren in den nächsten Wochen und auf Jahressicht mehrheitlich eine Seitwärtsbewegung. Eine Trendwende hin zu hohen Zinsen gilt als unwahrscheinlich.
Die Zinsen für Immobilienkredite haben sich im April und Mai dieses Jahres seitwärts bewegt. Die Konditionen für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung liegen aktuell bei rund 0,8 bis 0,9 Prozent pro Jahr. Der im März 2020 begonnene Zinsanstieg hat sich damit zunächst nicht fortgesetzt. Kredite mit längeren Zinsbindungen von 15 Jahren haben sich im April von 1,1 Prozent auf rund 1,2 Prozent in der Tendenz etwas verteuert. „Insgesamt befinden sich die Konditionen Anfang Mai aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Davon profitieren Immobilieninteressenten mit Finanzierungsbedarf und auch Immobilieneigentümer, die kurz vor der Anschlussfinanzierung stehen“, erklärt Mohr.
Die Experten in der Umfrage von Interhyp erwarten angesichts der Pandemieauswirkungen mehrheitlich einen deutlichen Konjunktureinbruch beziehungsweise eine Rezession. Die eingetrübten Wirtschaftsaussichten, der Ölpreisverfall und der im April von den Notenbanken bestätigte geldpolitische Kurs aus Anleiheankäufen und niedrigen Leitzinsen halten die Kapitalmarktrenditen nach Ansicht der Experten anhaltend auf einem historisch niedrigen Niveau. Inwieweit das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts Auswirkungen auf den milliardenschweren Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank hat, bleibt abzuwarten. Erst im Jahresverlauf wird sich laut Interhyp zeigen, ob vor allem die Staatshilfen den Konsum und die Inflation ankurbeln – und damit auch die Bauzinsen leicht steigen können.
Die Mehrheit der Befragten im Interhyp-Zinsbericht erwartet jedoch aktuell sowohl kurzfristig als auch auf Halbjahres- und Jahressicht eher ein gleichbleibendes Zinsniveau. Interhyp rät im aktuellen Zinsbericht nicht nur Immobilieninteressenten, die niedrigen Zinsen für eine Kreditaufnahme zu prüfen. Das Zinsniveau können vielmehr auch Eigenheimbesitzer mit bestehenden Krediten nutzen. Sie haben die Chance, die Zinsersparnis gegenüber dem Erstkredit für die Tilgung zu verwenden und damit schneller schuldenfrei zu werden. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Interhyp
Die Interhyp AG mit Sitz in München ist ein Kreditvermittler für Immobilienfinanzierungen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen ING Direct.