Großbritannien wird die EU am 31.1.2020 verlassen. Obwohl die entsprechenden Vereinbarungen geschlossen sind, sind die längerfristigen Beziehungen aber immer noch nicht klar. Sollte es bis Ende des Jahres 2020 kein tragfähiges Handels- oder Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien geben, droht erneut das Szenario eines so genannten „No-Deal-Brexits“. Also der Austritt der Briten aus der EU ohne Abkommen.
Für alle Beteiligten wäre das mutmaßlich die schlechteste Option. Dann wäre von einem Tag auf den anderen nichts mehr wie vorher.
Was würde ein „No-Deal-Brexit“ Ende 2020 für Verbraucher bedeuten?
Wer Urlaub plant, online bei Händlern aus Großbritannien einkauft oder Geschäfte mit dortigen Banken hat, sollte einen möglichen „No Deal“ am Ende des Jahres 2020 im Blick haben. Bei Onlineeinkäufen drohen etwa Steuern und Zoll. Bei Reisen nach Großbritannien ist eine Auslandsreiseversicherung wichtiger denn je.
Bei der Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten wird es durch einen No-Deal-Brexit zu keinen Änderungen kommen. Die Europäische Arzneimittelagentur hat ihren Hauptsitz von London nach Amsterdam verlegt. Vorübergehende Engpässe bei der Versorgung mit bestimmten Arzneimittel durch einen No-Deal-Brexit sind unwahrscheinlich, aber denkbar. Solche Engpässe sind leider immer wieder zu beobachten. Die EU-Kommission, die Europäische Arzneimittelaufsicht sowie die nationalen Regulierungsbehörden werden die Situation nach einem No-Deal-Brexit sehr genau beobachten und gegebenenfalls betroffene Patienten und Ärzte beraten.
Wenn es geht, erledigen Sie Angelegenheiten in Großbritannien möglichst vor dem 31. Dezember 2020. Alles ist offen.
Deshalb aktualisieren wir diesen Artikel zu den Folgen eines Brexits ohne Deal stets, sobald sich etwas Neues ergibt.
Kostenlose Hotline der EU
Wer Fragen hat, wie man sich auf ein No-Deal-Szenario vorbereiten kann, die hier nicht beantwortet werden, kann sich an „Europe Direct“ wenden. Das ist ein Informationsangebot der EU-Kommission. „Europe Direct“ ist erreichbar unter der gebührenfreien Nummer 00 800 6 7 8 9 10 11 von überall in der EU und in jeder Amtssprache der EU.
Die EU hat außerdem Info-Materialien erstellt:
Was Sie bei Reisen bedenken sollten
Für die meisten Reisenden wird selbst ein No-Deal-Brexit nicht bedeuten, dass ein Urlaub in Großbritannien ausfällt. Die britischen Reiserechte entsprechend weitgehend denen der EU und gelten, bis das Land neue Regeln eingeführt hat. Nach einem Brexit wird das eine Weile dauern. Dennoch gibt es einige Unsicherheiten, insbesondere bei der Frage nach einem Einreisevisum, bei Busreisen, Krankheit im Ausland, Roaming sowie Reisen mit britischen Pauschalanbietern.
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