In der heutigen Zeit sind Verbraucher zunehmend sensibilisiert für die Auswirkungen ihres Handelns auf die Gesellschaft, Unternehmen und die Umwelt. Viele Menschen versuchen, Ressourcen zu sparen und bewusster einzukaufen. Dennoch zeigt eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens BearingPoint aus Frankfurt, dass nur etwa ein Viertel der Befragten bei der Wahl eines Versicherers auf nachhaltige Produkte achtet. Diese Erkenntnisse stammen aus der Studie zum Thema „Sustainable Insurance“, die wichtige Trends im Bereich der Nachhaltigkeit aufzeigt.
Die Umfrage verdeutlicht, dass Versicherungsunternehmen weiterhin vor einer Herausforderung stehen: Trotz eines leichten Anstiegs des Bewusstseins für Nachhaltigkeit bleiben viele Kunden skeptisch gegenüber den Bemühungen der Branche. Giso Hutschenreiter, Partner bei BearingPoint und Versicherungsexperte, stellt fest, dass sich die Einstellung der Verbraucher im Vergleich zu früheren Jahren jedoch verbessert hat. Insbesondere die Gruppe der Unentschlossenen zeigt Potenzial für eine positive Entwicklung in Bezug auf nachhaltige Angebote.
Über 50 Prozent der Befragten betrachten Nachhaltigkeit als entscheidenden Einflussfaktor auf das Handeln von Gesellschaft (57 Prozent) und Unternehmen (52 Prozent). Zudem geben 15 Prozent an, bewusstere Kaufentscheidungen zu treffen und ihren Konsum zu reduzieren. Bei den Versicherern legen die Befragten Wert auf Umwelt- und Klimaschutz (10 Prozent), Investitionen in nachhaltige Projekte (8 Prozent) sowie allgemeine Nachhaltigkeitskriterien (8 Prozent). Interessanterweise gaben 30 Prozent an, keine Meinung dazu zu haben.
Ein ermutigendes Zeichen ist, dass mehr Menschen als im Vorjahr zustimmen, dass Versicherungsunternehmen eine bedeutende Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit spielen sollten (47 Prozent gegenüber 39 Prozent). Auch die Bereitschaft, auf bestimmte Leistungen zugunsten nachhaltiger Praktiken zu verzichten, ist gestiegen – von 26 Prozent im Jahr 2023 auf 28 Prozent im Jahr 2024. Besonders unter den jüngeren Befragten (18 bis 24 Jahre) ist diese Akzeptanz doppelt so hoch wie bei älteren Generationen über 55 Jahren.
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Skepsis bestehen: Nur ein Viertel sieht nachhaltige Produkte als Kriterium für die Wahl eines Versicherers an. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass viele Verbraucher befürchten, mit nachhaltigen Produkten geringere Renditen zu erzielen – 51 Prozent erwarten dies. Die Daten basieren auf einer repräsentativen Umfrage von YouGov Deutschland, an der über 2.000 Personen teilnahmen.