So das Ergebnis einer Umfrage des Verbands der Investment Professionals in Deutschland (DVFA) unter seinen 1.400 Mitglieder. In den Kommentaren zeigt sich jedoch ein differenzierter Blick der Investment Professionals auf die Details und die noch existierenden Unschärfen bei der Festlegung dessen, was unter nachhaltiger Geldanlage zu verstehen sei.
Zunächst halten fast 98 Prozent der DVFA Mitglieder nachhaltige Unternehmensführung für erstrebenswert. Diese Mehrheit wurde weiter nach Gründen für ihre Einschätzung befragt. Dabei wurden drei Antworten vorgegeben, warum mit Ja geantwortet wurde, und die Möglichkeit einer freien Eingabe gegeben. 26 Prozent der Befragten sind der Ansicht, nachhaltige Unternehmensführung verstetigte den Unternehmenserfolg. Für 52 Prozent war der Grund für ein Ja, dass das Handeln des Unternehmens auch die Folgen für die kommenden Generationen bedenkt. Bei zwölf Prozent gab den Ausschlag, dass sie der Auffassung sind, nachhaltige Unternehmensführung erschwere Fehlentscheidungen. In der freien Eingabe überwog die Ansicht, alle drei angebotenen Antwortoptionen seien zutreffend.
Weiter wurde die Frage gestellt, wie sich der Anteil nachhaltiger Geldanlage am Anlagevolumen in Deutschland von derzeit etwas mehr als fünf Prozent in den kommenden fünf Jahren entwickeln dürfte. Dabei verteilten sich die Einschätzungen auf die vorgegebenen Prozentanteile wie folgt: Für die Antwort „bis zu 15 Prozent Marktanteil“ entschieden sich 23 Prozent der Befragten. 28 Prozent sehen den Marktanteil bei „bis zu 25 Prozent“, 19 Prozent der Mitglieder sehen den Anteil am Gesamtvolumen bei „bis zu 35 Prozent“. „Bis zu 50 Prozent“ erwarten 16 Prozent der Befragten und „mehr als 50 Prozent“ halten immerhin noch acht Prozent für realistisch. Allerdings stellen viele der Investment Professionals ihre Einschätzung unter den Vorbehalt, dass eine genaue Definition, was unter nachhaltiger Geldanlage zu verstehen sei, an etlichen Stellen lediglich in Umrissen feststehe.
Geteilter Meinung sind die DVFA Mitglieder, wenn es um die Frage nach der Performance nachhaltiger Geldanlage geht. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) erwarten mittelfristig eine höhere Performance, 44 Prozent eine geringere. Aufschlussreich sind auch die Kommentare. Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass schon allein die höhere Nachfrage nach nachhaltigen Produkten deren Performance treibe. Ebenso wiesen mehrere Befragte darauf hin, dass neben der unmittelbar messbaren preislichen Entwicklung der Produkte, diese einen zusätzlichen Nutzen für die Gesellschaft stifteten und daher selbst bei gleicher Preisentwicklung eine höhere Performance in einer weiter gefassten Perspektive lieferten.
Befragt, wann die Kapitalanlage ihres Arbeitgebers vollständig nachhaltig sein dürfte, meinte mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Investment Professionals, dies werde nie der Fall sein. 21 Prozent sind der Auffassung in zehn Jahren werde die Kapitalanlage des Arbeitgebers ausnahmslos nachhaltig sein. 15 Prozent erwarten dies bereits in fünf, elf Prozent schon in zwei Jahren. Rund 17 Prozent der Arbeitgeber legen kein Geld an.
Hinsichtlich ihrer persönlichen Kapitalanlage in nachhaltige Investments sind die DVFA Mitglieder auf den ersten Blick skeptischer. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) erwartet, dass ihre Geldanlage niemals vollständig nachhaltig sein werde. In zehn Jahren sehen das 18 Prozent der Befragten, in fünf Jahren 14 Prozent und bereits in zwei Jahren zwölf Prozent. Die Kommentare geben Aufschluss, wie es zu diesem zunächst überraschenden Meinungsbild kommt.
Quelle: Pressemitteilung DVFA
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