Die Insolvenzanträge dreier P&R-Tochtergesellschaften haben in der vergangenen Woche für ein großes Presseecho gesorgt. Infolge der Insolvenz müssen mehr als 51.000 Anleger, die insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro in P&R-Containerinvestments investiert haben, um ihr Kapital fürchten.
DFPA hat Mitbewerber der P&R-Gruppe um eine Stellungnahme gebeten, inwiefern sich die P&R-Pleite auf das Marktsegment der Container-Direktinvestments im Allgemeinen und auf das Geschäft beziehungsweise den Vertriebserfolg ihrer Unternehmen im Speziellen auswirken könnte. Buss Capital, CH2 und Solvium Capital sind sich einig: Der Containermarkt ist gesund!
André Wreth, Geschäftsführer von Solvium Capital: „ Der Containermarkt befindet sich seit einiger Zeit auf einem guten unstabilen Niveau. Sie Container-Umschlagszahlen sind im letzten Jahr um rund sechs Prozent gestiegen und die Marktteilnehmer erwarten auch für das Jahr 2018 ein Wachstum zwischen vier und fünf Prozent. Der Markt ist intakt, Anleger und Vermittler werden das (manche nach einiger Zeit) erkennen.“
Antje Montag, Vorstand von CH2, betont in einer Vertriebsmitteilung, dass sich der Containermarkt nicht in einer Krise befindet: „Die Finanzierung und Vermietung von Containern an Reedereien und Logistikunternehmen ist ein profitables Geschäft. Die Auslastung der Containerflotten ist weltweit hoch und die börsennotierten Gesellschaften haben im vergangen Jahr wieder Gewinne erwirtschaftet. Die P&R-Insolvenz ist kein Indiz dafür, dass sich der Containermarkt schlecht entwickelt oder vor einer Krise steht.“
Und in einer Vertriebsmitteilung von Buss Capital heißt es: „Wir konzentrieren uns bei Direktinvestitionen auf Tankcontainer, da diese eine höhere ungehebelte Rendite (Rendite ohne Einsatz von Fremdkapital) als Standardcontainer aufweisen und dazu im historischen Vergleich einen günstigen Einstiegspreis haben. Hinzukommt, dass Tankcontainer seit Jahren sehr gefragt sind. Die weltweite Tankcontainerflotte wächst im Schnitt um jährlich neun Prozent.“
Bezüglich möglicher Auswirkungen auf das Geschäft und den Vertriebserfolg antwortet Montag: „Die P&R-Insolvenz beschädigt das Image der Container-Direktinvestments, das schon unter der Magellan-Insolvenz gelitten hat. Wir gehen davon aus, dass die Vertriebe und Kunden vorübergehend insgesamt etwas zurückhaltend sind und, dass neue Produkte endlich kritisch hinterfragt werden.“ Allerdings rechnet CH2 aktuell mit keinen Auswirkungen auf ihren Umsatz. „Denn einerseits arbeiten wir mit aufgeklärten Vertriebspartnern zusammen und andererseits unterscheiden sich unsere Produkte erheblich von den P&R-Angeboten“, erklärt Montag.
Wreth meint, dass die Insolvenz im Bereich der Kapitalanlagen für Verunsicherung sorgen wird. „Wir werden weiterhin sehr transparent mit Vermittlern und Anlegern kommunizieren und möchten nochmal auf unseren Portfoliobericht hinweisen, der seit 2013 jährlich die 100-Prozent-Erfüllungsquote bei allen Investments unseres Hauses bestätigt.“ Dennoch geht Wreth von einem Rückgang des Neugeschäfts aus.
Währenddessen rechnet Buss Capital mit keinen Auswirkungen der P&R-Insolvenz auf die eigenen Direktinvestments. „Die Tank- und Standardcontainer-Direktinvestments erzielen planmäßige Mieteinnahmen und zahlen ebenso planmäßig an die Anleger aus. Auch die Containerrückkäufe aus den bereits ausgelaufenen Tank- und Standartcontainer-Direktinvestments sind bis zum heutigen Tag plangemäß erfolgt. Da künftige Rückkäufe nahezu ausschließlich Tankcontainer betreffen, ergeben sich auch für den künftigen Weiterverkauf dieser Container keine Auswirkungen der Insolvenz von P&R, da P&R keine Tankcontainer angeboten hat“, schreibt Buss in der Vertriebsmitteilung.
Quelle: DFPA
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