Dem Immobiliendienstleister Savills zufolge summierte sich das europäische Gewerbeinvestmentvolumen im ersten Halbjahr 2017 auf 95 Milliarden Euro, womit es auf Vorjahresniveau liegt. Großbritannien behaupte sich zwar nach wie vor als das Top-Investitionsziel in Europa, jedoch zeige Deutschland die höchste Dynamik mit der Aussicht, Großbritannien bis zum Jahresende hinter sich zu lassen.
Das „European Investment Briefing“ von Savills stellt Deutschland mit 13,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2017 als Investment-Hotspot heraus. In der ersten Jahreshälfte wechselten somit Immobilien im Gesamtwert von 26 Milliarden Euro den Eigentümer, dies ist ein Plus von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit habe der „Brexit“ den Status Deutschlands als sicherer Hafen unterstrichen, und risikoscheuen Investoren gefalle die hiesige, politisch weniger volatile Landschaft. Sie seien bereit, die nötigen 50 bis 75 Basispunkte für Ertragssicherheit zu zahlen. Savills geht davon aus, dass Deutschland 2017 ein Rekordtransaktionsvolumen von über 60 Milliarden Euro verzeichnen wird.
Neben Deutschland dürften auch die Niederlande, Spanien und Österreich in diesem Jahr Rekordvolumina verzeichnen, nachdem sie ihren Fünf-Jahres-Durchschnitt bereits um 93 Prozent, 81 Prozent beziehungsweise 71 Prozent übertroffen haben. Die gestiegene Investitionstätigkeit führt Savills vorrangig auf die Zunahme an Megadeals zurück, darüber hinaus hat sich das Interesse ausländischer Käufern an Spanien und das damit einhergehende Cross-Border-Investment in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Dort seien bemerkenswerterweise Retail- und Industrieimmobilien die begehrtesten Assetklassen, während im restlichen Europa das Büroimmobiliensegment vorne liegt.
Insgesamt stiegen Cross-Border-Investments in Europa von 42,0 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2016 auf 50,1 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2017 und liegen damit 53 Prozent über dem langfristigen Durchschnitt. Diese Entwicklung stütze sich maßgeblich auf den Zufluss ausländischen Kapitals nach Österreich, Deutschland, Norwegen sowie Spanien.
Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills, merkt an: „Im ersten Halbjahr blieben die USA der aktivste Cross-Border-Investor. Jedoch beobachten wir eine steigende Aktivität auf Seiten europäischer Investoren, während Investments asiatischer Käufer gegenüber den Vorjahren leicht zurückgingen. Chinesische Investoren sind zunehmend dem Druck von Kapitalverkehrskontrollen ausgesetzt, wovon europäische Fonds profitieren und die Chance erhalten, Trophy-Immobilien in Kontinentaleuropa zu erwerben.“
Büroimmobilien erwiesen sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 weiterhin als die beliebteste Assetklasse in Europa und beanspruchten den größten Anteil des Investitionsvolumens für sich. Mit einem Plus von 40 Prozent verzeichneten allerdings Logistikimmobilien den deutlichsten Anstieg.
Quelle: Pressemitteilung Savills
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