Nachdem der Orkan Friederike am 18.01.2017 mit Rekord-Windgeschwindigkeiten von teilweise über 200 Stundenkilometern über Deutschland hinweggefegt war, liegen dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e.V. nun genauere Zahlen zum Ausmaß der Schäden vor. Demnach hat Friederike versicherte Schäden in Höhe von 1 Mrd. Euro verursacht und damit mehr als zunächst angenommen. Anfangs hatte der GDV mit 500 Mio. Euro gerechnet. Laut GDV entfallen 900 Mio. Euro auf Sachschäden etwa an Gebäuden sowie 100 Mio. Euro auf Kfz-Schäden.
Schadenreicher Jahresstart für die Versicherer
Bereits im Vorfeld hatten etliche Versicherer von Tausenden von eingehenden Schadenmeldungen berichtet und den Kunden zugesagt, die Schäden möglichst schnell zu erfassen, wie etwa die Gothaer Versicherung. Das Unternehmen verzeichnete den schadenreichsten Jahresstart seit elf Jahren und rechnet mit etwa 9.800 Schadenereignissen durch Friederike und einem Schadenaufwand von etwa 19 Mio. Euro brutto.
Auch die R+V Versicherung spricht im Hinblick auf Friederike von einem der schwersten Stürme in der Unternehmensgeschichte. In den ersten vier Tagen gingen bei der R+V rund 15.000 Schadenmeldungen in Höhe von knapp 28 Mio. Euro ein. Insgesamt geht die R+V von einem Schadenvolumen von ca. 40 Mio. Euro aus, man habe alle Kräfte mobilisiert, so der Versicherer.
Friederike auf Platz 2 hinter Kyrill
Zumindest was die Kosten der Schäden angeht, ist Friederike der zweitschwerste Wintersturm seit 1997. Eine schlimmere Bilanz weist Kyrill auf, der 2007 für Schäden von über 2 Mrd. Euro gesorgt hatte. Laut Onnen Siems von der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) sei Friederike aus meteorologischer Sicht eine Art „schlanker Kyrill“. Onnen unterstreicht: „Verglichen mit Kyrill fiel das Sturmfeld von Friederike enger und kleinräumiger aus und der Sturm zog schneller durch.“ Die aktuarielle Beratungsgesellschaft hatte den versicherten Sachschaden durch Friederike auf 800 Mio. Euro geschätzt.
Deutsche fürchten sich vor Extremwetter
Wie der „IFAT Environment Index 2018“ der Messe für Umwelttechnologie in München zeigt, haben die Deutschen Angst vor extremen Wetterereignissen. 77% der Menschen hierzulande machen sich vor allem Sorgen um die Trinkwassersicherheit – etwa durch auslaufende Öltanks bei Hochwasser.
Quelle: AssCompact
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