Bevor Sie mit der Geldanlage starten, sollten Sie folgende Fragen für sich klären:
- Wollen Sie Geld für Versicherungsschutz ausgeben? Wenn ja: Welche Risiken wollen Sie absichern?
Man kann sich nicht gegen alles versichern – und sollte das auch gar nicht tun. Manche kleinen und mittleren Risiken sind die vergleichsweise hohen Versicherungsbeiträge nicht wert. Aber es gibt Fälle, da können Schäden in die Millionen gehen und Sie finanziell ruinieren. Wer zum Beispiel andere Menschen schwer verletzt, einen Brand in der Wohnung hat oder länger nicht arbeiten kann, wird es mit hohen Summen zu tun bekommen. Prüfen Sie also, welche Versicherungen für Sie wichtig sein könnten, und planen Sie das Geld dafür ein. In einem eigenen Beitrag haben wir Ihnen Informationen zu den wichtigsten Versicherungen zusammengestellt.Klar ist aber auch: Je mehr Geld Sie für Versicherungen ausgeben, desto weniger bleibt fürs Sparen übrig. Es lohnt sich also, sich die Zeit zu nehmen und die Weichen für Sie passend zu stellen.
- Haben Sie ausreichende Reserven für Unvorhergesehenes?
Mal geht die Waschmaschine kaputt, mal muss unerwartet das Auto in die Werkstatt. Mit einer ausreichend hohen Reserve können Sie Kontoüberziehungen und teure Kredite vermeiden. Die berühmte Faustformel „zwei bis drei Nettoeinkommen“ als Reserve ist ein guter Anfang, wird aber zum Beispiel für Selbstständige mit schwankendem Einkommen oder für Ältere mit absehbarem Pflegebedarf nicht reichen. Entscheidend ist, dass Sie sich mit Ihrer Reserve für Unvorhergesehenes wohl fühlen. - Können Sie vorhandene Schulden tilgen?
Haben Sie Schulden, sind die Zinsen darauf meist höher als die Rendite, die Sie mit Geldanlagen erzielen können. Darum ist das Zurückzahlen von Schulden meist eine extrem gute Geldanlage. Wer zum Beispiel Kredite mit bis zu 5% Schuldzinsen pro Jahr laufen hat und gleichzeitig Geld zu 0,5% Zinsen anlegt, macht Verlust. Besser ist dann, den Kredit so schnell wie möglich loszuwerden. Nutzen Sie Geld, das Sie zur Verfügung haben, dann dafür. Eine gute Möglichkeit sind Sondertilgungen, falls Ihr Kreditvertrag sie vorsieht. Bauspardarlehen können Sie jederzeit kostenfrei zurückzahlen. Konsumentenschulden können Sie ebenfalls jederzeit zurückzahlen, hier kann die Bank aber 1 Prozent der Restschuld als Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, wenn die Restlaufzeit noch über ein Jahr ist, ansonsten sogar nur 0,5 Prozent. Bei Immobilienkrediten kann eine höhere Vorfälligkeitsentschädigung anfallen. Eine Beratung zu Krediten und Darlehen, Vorfälligkeitsentschädigungen und verwandten Themen bietet die Verbraucherzentrale in Ihrer Nähe an. - Wie lange wollen Sie das Geld anlegen?
Können Sie schon absehen, wann Sie das angelegte Geld wieder brauchen? Das hat große Auswirkungen darauf, welche Anlageformen möglich und sinnvoll sind. Wenn Sie das Ersparte in wenigen Jahren benötigen, etwa für die Ausbildung Ihrer Kinder oder für einen Immobilienkauf, kommen praktisch nur sichere Geldanlagen in Frage, etwa Tages- und Festgeld. Wer dagegen mit Anfang 30 Geld für seinen Ruhestand zurücklegt, hat ganz andere Möglichkeiten, langfristige Verträge zu schließen bzw. auf Anlageformen zu setzen, die kurzfristig schwanken (mehr dazu lesen Sie unten).
Die sichere Komponente Ihrer Geldanlage: Tages- und Festgeld
An Tagesgeld bei Ihrer Bank kommen Sie bei Bedarf jederzeit ohne Kündigungsfrist. Soweit Sie überhaupt noch Zinsen dafür erhalten, bewegen sich diese nahezu bei Null. Wegen der Inflation bedeutet das: Ihr Geld auf Tagesgeldkonten verliert auf Dauer an Wert. Gegenüber dem Sparbuch hat Tagesgeld den Vorteil, dass Sie auch mehr als 2000 Euro pro Monat abheben können. Beim Sparbuch gilt für größere Beträge ansonsten eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Und bei den meisten Banken bringen Sparbücher inzwischen auch kaum noch Zinsen.
Bei Festgeld vereinbaren Sie mit der Bank je nach Ihrem Wunsch eine Laufzeit von einem halben Jahr bis fünf Jahre und mehr. Längere Laufzeiten bedeuten in der Regel höhere jährliche Zinsen. Vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit kommen Sie aber an Ihr Erspartes dann nicht heran. Sie können auch einen Teil der Ersparnisse als einjähriges und einen Teil als fünfjähriges Festgeld anlegen, wenn Sie nur einen Teil des Geldes schneller zur Verfügung haben möchten.
Wenn Sie höchstmöglichen Wert auf Sicherheit auch im Pleitefall einer Bank oder eines Staates legen, dann legen Sie Tages- und Festgeld bei Anbietern an, die der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung unterliegen (eine Übersicht über teilnehmende Banken gibt es hier). Pro Bankverbindung sind 100.000 Euro pro Person abgesichert, soweit es sich um Einlagen handelt (Tages- und Festgeld, Sparbücher, Sparbriefe, Girokonten).
Die Stiftung Warentest empfiehlt für ausgewählte Länder, die nach ihrer Auffassung besonders sicher seien, auch Einlagen mit ausländischer Einlagensicherung. Weitere Informationen zur Einlagensicherung finden Sie hier.
Aktuelle Festgeldkonditionen finden Sie bei Finanztest, dem Finanzmagazin bei der Stiftung Warentest. Viele Testergebnisse und Vergleiche dort kosten einen kleinen Betrag. Im Gegensatz zu Vergleichsportalen hat die Stiftung Warentest aber kein Vermittlungsinteresse und arbeitet unabhängig.
Die Ertrags-Komponente Ihrer Geldanlage
Sie verfügen über Geldbeträge, die Sie innerhalb der nächsten zehn bis zwanzig Jahre sehr wahrscheinlich nicht benötigen werden? Dann können Sie darüber nachdenken, einen Teil davon in ertragsreiche, dafür aber auch schwankungsanfällige Anlagen zu stecken.
Untersuchungen haben gezeigt: Auf Sicht von 20 Jahren waren Aktien in 73%, auf Sicht von 30 Jahren sogar in 93% aller Zeiträume seit 1900 die ertragreichste Geldanlage – oft mit großem Abstand vor allen anderen Vermögensklassen wie Immobilien, Gold, Staatsanleihen (bzw. kapitalbildenden Versicherungen) oder Sparbuch.
Der wichtige Punkte dabei ist: Man muss Crashs und Krisen zwischendurch einfach gelassen aussitzen können. Verluste über Zeiträume von 20 Jahren sind bei weltweit gestreuten Aktien ziemlich unwahrscheinlich, wie auch unser Rendite-Rechner zeigt.
Mit unserem Online-Renditerechner können Sie ein Gefühl für die Ertragschancen und Risiken unterschiedlicher Geldanlage-Aufteilungen bekommen. Wichtig dabei: Das gilt alles nur, wenn Sie bei den Aktien breit gestreut anlegen.
Bevor Sie zurückschrecken: Sie müssen kein Börsenprofi sein, um mit Aktien langfristig attraktive Erträge zu erzielen. Börsennachrichten müssen Sie auch nicht verfolgen. Eine Fülle wissenschaftlicher Untersuchungen zeigt: Kaufen und Liegenlassen reicht und führt langfristig zu den besten Anlageergebnissen. Auch Fondsmanager schaffen es praktisch nie, vor einem Crash rechtzeitig ihre Aktien zu verkaufen. Und trotz aller Crashs und Krisen hat sich beispielsweise der Dax in den vergangenen 30 Jahren verzwölffacht.
Wenn Aktien, dann Aktien-ETFs (Indexfonds)
Wenn Sie in Aktien investieren wollen, stehen Ihnen herkömmliche Aktienfonds oder aber Aktien-ETFs zur Auswahl.
Bei herkömmlichen Aktienfonds versuchen Fondsmanager, besonders aussichtsreiche Aktien zu finden, in die sie dann investieren. Im Idealfall finden sie das nächste Apple oder das nächste Netflix und die Kurse steigen rasant an. Doch zahlreiche Studien zeigen: Das klappt nicht. Die Ergebnisse der Fondsmanager sind enttäuschend. Auf Sicht von 15 Jahren schneiden 85 bis 90% der Fondsmanager schlechter ab als ihr Vergleichsindex. Das liegt vor allem an den hohen Kosten der Fonds für das Management und den Provisionen wegen des Vertriebs über Banken und Fondsvermittler. Selbst Fonds, die in der Vergangenheit halbwegs gute Ergebnisse erzielten, enttäuschen in den Folgejahren regelmäßig.
Wenn Aktien für Sie grundsätzlich in Frage kommen, empfehlen wir ausschließlich Aktien-ETFs. ETF steht für Exchange Traded Fund – börsengehandelter Fonds. Oft spricht man auch von Indexfonds. Die Feinheiten der Begriffsabgrenzung können wir uns hier sparen.
Mit ETFs erzielen Sie in etwa die Erträge, die der Dax oder ein anderer Aktienindex liefert:
- Die ETF-Kosten sind im Gegensatz zu herkömmlichen Aktienfonds sehr niedrig. Das liegt daran, dass bei einem ETF kaum Managementkapazität benötigt wird. Man bildet ja nur konsequent einen Aktienindex nach.
- Deshalb fallen auf Fondsebene außerdem noch weniger Kosten für ständiges Handeln von Aktien an als bei herkömmlichen Aktienfonds (Transaktionskosten).
- Zudem werden keine Provisionen an Banken oder Finanzvertriebe bezahlt.
Das führt dazu, dass die jährlich wiederkehrenden Kosten statt oft über 2% bei herkömmlichen Aktienfonds (inklusive versteckter Kosten) bei ETFs oft nur 0,2% des angelegten Kapitals betragen.
So viel günstiger sind ETFs im Vergleich zu anderen Produkten
Für viele gängige Geldanlagen und Altersvorsorgeangebote müssen Sie das Fünf- bis Zehnfache an Entgelten bezahlen als für ETFs auf den Indexfonds MSCI World oder den FTSE All World. Der Unterschied ist nicht immer ganz einfach zu erkennen, da die Anbieter die unterschiedlichsten Bezugsgrößen für verschiedene Entgelte verwenden.
Welche typischen Kosten mit verschiedenen Geldanlage-Formen verbunden sind und wo Sie diese Informationen finden können, finden Sie hier im Vergleich:
Renten- / Lebensversicherung
- 7,9% Abschlussaufwendungen (einmalig)
- 2,3% Verwaltungsaufwendungen (jährlich)
- sowie höchst unterschiedliche und verschiedene Kostenarten je nach Anbieter
- zu finden in jährlicher Standmitteilung, Produktinformationsblatt
Aktien-Investmentfonds
- 5% Ausgabeaufschlag der Sparbeiträge (einmalig)
- 1,5% des Kapitals (jährlich)
- sowie erhebliche Transaktionskosten bei sehr aktiver Anlagestrategie, zufallsabhängige „Perfomance-Fees“
- zu finden in der wesentlichen Anlegerinformation
Vermögensverwaltung
- keine einmaligen Kosten
- 1,6% des Kapitals, ggfs. weitere Kapitalanlagekosten (jährlich)
- sowie zufallsabhängige „Performance-Fees“, Transaktionskosten
- zu finden im Vermögensverwaltungsvertrag
ETF Indexfonds auf MSCI World oder FTSE All World
- 1,5% Orderprovision der Sparbeiträge (einmalig)
- 0,2% des Kapitals (jährlich)
- sowie Transaktionskosten (in sehr geringem Umfang)
- zu finden im Preisverzeichnis der depotführenden Bank sowie in der wesentlichen Anlegerinformation
Einzelaktien und Fondspolicen sind keine guten Alternativen
In einzelne Aktien zu investieren ist demgegenüber keine gute Idee. Erfahrungsgemäß sind wenige Einzelaktien aus nur einem oder wenigen Ländern und Branchen deutlich riskanter als weltweit streuende Aktienfonds.
Fondsgebundene Rentenversicherungen, auch Fondspolicen genannt, kommen in der Regel auf Grund hoher Abschluss- und laufender Kosten ebenfalls nicht in Frage. Inzwischen bieten Versicherungen verstärkt Indexpolicen an. Diese haben aber mit Indexfonds nichts gemeinsam. Meist wird hier dem Anleger eine gewisse Sicherheit versprochen zusammen mit der Aussicht auf eine Beteiligung an der Wertentwicklung eines oder mehrerer Indizes, wobei es sich nicht nur um Aktienindizes handeln muss.
Mehr Sicherheit bedeutet aber immer auch weniger Renditechance – diesen Mechanismus kann keine noch so ausgeklügelte Anlagestrategie außer Kraft setzen. Indexpolicen sind wegen ihrer hohen Kosten gegenüber einem Mix aus Festgeld und Aktien-ETFs auf Dauer deutlich unterlegen. Gleiches gilt auch für die meisten sogenannten Mischfonds.
Falls Sie solche Verträge bereits abgeschlossen haben, ist im Einzelfall zu prüfen, ob es sinnvoll ist, solche Verträge weiterzuführen, beitragsfrei zu stellen oder zu beenden. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich beraten.
Wie viel Risiko darf es sein?
Wenn Sie sich dazu entschließen, Ihr Erspartes langfristig anzulegen, stellt sich außerdem die Frage, wie Sie es am besten auf die verschiedenen Anlageformen aufteilen: Wie viel soll relativ sicher, dafür aber niedrig verzinst angelegt werden? Und welcher Teil kann in ertragsstärkere, aber damit auch kurz- und mittelfristig riskantere, schwankungsanfälligere Geldanlagen investiert werden?
Dazu folgendes Beispiel:
Wir nehmen an, Sie haben neben Ihrer Reserve für Unvorhergesehenes ein Vermögen in Höhe von 50.000 Euro, das Sie in den nächsten zehn Jahren sehr wahrscheinlich nicht angreifen müssen. Dürfen diese 50.000 Euro durch Wertschwankungen weniger werden, wenn die Chance besteht, dass diese Verluste auf Sicht von zehn bis zwanzig Jahren wieder ausgeglichen sind und oft doch noch ein größerer Gewinn entsteht?
Mal angenommen, Sie können es tolerieren, dass aus den 50.000 Euro zwischendurch 35.000 Euro werden. Das wäre ein Rückgang um 30%.
Dann könnten Sie 60% Ihres Geldes in Aktien anlegen, also 30.000 Euro, während die restlichen 20.000 Euro ohne Wertschwankungsrisiko z.B. auf ein Tagesgeld- oder ein Festgeldkonto kommen.
Warum 60%? Weil das maximale Verlustrisiko bei Aktien in der Vergangenheit bei etwa 50% lag. Der Betrag von 30.000 Euro reduzierte sich historisch im schlimmsten Fall, etwa nach einem Börsen-Crash, auf 15.000 Euro. Zusammen mit den 20.000 Euro im sicheren Festgeld hätten Sie dann auch nach dem Crash mindestens die gewünschten 35.000 Euro.
Je nachdem, welchen zwischenzeitlichen Verlust Ihres Geldes Sie maximal verkraften können und wollen, kann also folgender Anteil in Aktien in Frage kommen (eine weltweite Streuung vorausgesetzt!):
maximal verkraftbarer Verlust des angelegten Geldes | Anteil Ihres Geldes, der maximal in einen weltweiten Aktien-Index angelegt werden könnte |
---|---|
10% | 20% |
20% | 40% |
30% | 60% |
40% | 80% |
50% und mehr | 100% |
Wenn Sie nicht einmalig Geld anzulegen haben, sondern Monat für Monat zum Beispiel 100 Euro für langfristige Sparzwecke anlegen wollen, können Sie analog vorgehen: Bei einer Bereitschaft, zwischenzeitliche Verluste in Höhe von 30% zu tolerieren, können Sie bis zu 60% der Sparrate in Aktienfonds anlegen.
Beachten Sie, dies sind Faustformeln, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, gerade auch in Krisen und Crashs. Eine Garantie, dass das immer so aufgehen muss, gibt es nicht.
Persönliche Beratung für Sie
Zum Thema dieses Artikels beraten wir Sie auch gerne persönlich. Entweder in einer unserer über 200 Beratungsstellen bundesweit oder in vielen Fällen auch telefonisch oder online.
Ich möchte eine Beratung in:
So investieren Sie Ihre Ersparnisse
Falls ETFs für Sie in Frage kommen, benötigen Sie ein Wertpapierdepot bei einer Bank und wählen sich dann einen oder mehrere ETFs aus. Das Wertpapierdepot können Sie sich als eine Schublade vorstellen, in der Ihre Fondsanteile gelagert werden (heute natürlich in digitaler Form).
Wertpapierdepots gibt es bei Direktbanken in der Regel ohne Kosten. Es fallen aber (meist überschaubare) Kosten beim Kauf von ETFs an, die je nach Bank unterschiedlich hoch sind. Eine Übersicht über die Konditionen finden Sie bei der Stiftung Warentest. Formulare zur Depot-Eröffnung finden Sie auf den Internetseiten der Direktbanken.
So finden Sie einen geeigneten ETF
Listen mit geeigneten ETFs finden Sie stets aktuell bei der Stiftung Warentest. Daneben erhalten Sie diese in unseren persönlichen Beratungsgesprächen.
Die Auswahl ist kein Hexenwerk. Gehen Sie wie folgt vor:
- Index auswählen, den der ETF nachbilden soll: Sie kennen wahrscheinlich den Dax. Dieser ist als Index für einen ETF wenig geeignet, weil er nur deutsche Unternehmen enthält und damit viel riskanter ist als ein Index, der Unternehmen aus der ganzen Welt enthält. Gängige Indizes mit breiter Streuung sind „MSCI All Country World (ACWI)“ und der „FTSE All World“. Beide enthalten mehr als 3000 Aktiengesellschaften weltweit aus Industrie- und Schwellenländern. Das reicht bereits.
Man kann auch einige andere ETFs kombinieren, aber das ist nicht unbedingt viel besser. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Suchen Sie dann einen ETF, der die Indexbezeichnung enthält und vergewissern Sie sich, dass er den besagten Index auch tatsächlich nachbildet. Dazu reicht ein Blick in die Produktinformation (auch: Wesentliche Anlegerinformation oder „KIID“).
- Falls Ihre Bank mehrere passende ETFs anbietet: Wollen Sie sich die Dividendenerträge, immerhin rund 2% jährlich, auszahlen lassen oder sollen diese gleich wieder angelegt werden?
Erwirbt der ETF von den Erträgen neue Aktien, dann spricht man von einem thesaurierenden ETF. So profitieren Sie stärker vom Zinseszinseffekt. Wird die Dividende auf Ihr Girokonto überwiesen, spricht man von einem ausschüttenden ETF. Dann bekommen Sie jedes Jahr etwas Geld ausbezahlt und können damit tun, was Sie möchten.
- Werfen Sie auch einen Blick auf das Fondsvolumen. Bei kleinen Fonds mit einem Fondsvolumen unter 100 Millionen Euro besteht die Gefahr, dass diese geschlossen werden, Sie also ungeplant den Fonds verkaufen und durch einen neuen ersetzen müssen, was unnötige Kosten verursachen würde. Außerdem sind bei sehr kleinen Fonds die jährlichen Kosten meist etwas höher.
- Die laufenden Kosten bei Aktien-ETFs liegen meist zwischen 0,2% und 0,5%. Prüfen Sie die Höhe mit einem Blick in die Produktinformationen.
- Es gibt viele verschiedene Anbieter oder auch Markennamen von ETFs, zum Beispiel „Amundi, BNP Paribas Easy“, „HSBC“, „Invesco“, „iShares (BlackRock)“, „Lyxor (Société Générale)“, „SPDR (State Street)“, „UBS“, „Vanguard“ oder „Xtrackers (DWS)“.
Von welchem Sie ETFs kaufen, ist nicht so entscheidend, denn die Geschäftspolitik kann man ohnehin nicht voraussehen. Viele haben die laufenden Kosten in den letzten Jahren wegen zunehmenden Wettbewerbs gesenkt. Ändern die Anbieter etwas an dem Produkt, etwa die Höhe der Kosten, müssen sie ihre Kunden rechtzeitig informieren. Lesen Sie nach dem Kauf daher stets aufmerksam die Mitteilungen des Anbieters, die Ihnen Ihre Depotbank zustellt.
Alles auf einmal anlegen oder einen ETF-Sparplan einrichten?
Sie können ETFs einmalig kaufen, eine formale Mindestanlagesumme gibt es nicht. Je nach Bank, über die man die ETFs kauft, ergibt es aber wegen der Kaufkosten Sinn, erst ab 1000 Euro anzulegen. Hat man einige Zeit später wieder Geld übrig und will nachkaufen, kann man erneut eine Einmalanlage tätigen.
Beim Einmalkauf müssen Sie auch festlegen, über welche Börse Sie den ETF kaufen wollen. Der Direkthandel als Alternative zum Börsenhandel ist für Einsteiger am unkompliziertesten, aber eventuell geringfügig teurer. Ihre Bank muss Sie vor Erteilung des Auftrags nach einem standardisierten Verfahren über die anfallenden Kosten informieren.
ETF-Sparpläne gibt es meist ab 50 Euro monatlich, man kann aber auch festlegen, dass nur alle zwei Monate oder quartalsweise gekauft werden soll. ETF-Sparpläne sind in der Regel sehr kostengünstig und sehr flexibel, verglichen mit vielen anderen Altersvorsorgeangeboten: Sie können jederzeit die Sparrate verändern oder den Sparplan beenden und später wieder fortsetzen. Für den ETF-Kauf benötigen Sie die die Wertpapierkennnummer (WKN) oder die International Securities Identification Number (ISIN) des Indexfonds, die Sie in den ETF-Tabellen z.B. bei der Stiftung Warentest finden.
Ob Sie eine Einmalanlage wählen oder einen Sparplan, hängt natürlich davon ab, ob Sie eine größere Summe anlegen möchten oder monatlich etwa mit dem Gehaltseingang Vermögen aufbauen wollen. Die Anschaffungskosten sind beim Sparplan tendenziell geringfügig höher, dafür muss man sich aber auch nicht ständig um neue Anlagen kümmern.
Sollte man mit der Anlage bei hohen Kursen warten und auf günstigere Kurse hoffen?Wir können dies nicht empfehlen, denn die Kursentwicklung lässt sich nicht vorhersagen.
Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/sparen-und-anlegen/geldanlage-und-altersvorsorge-so-legen-sie-ihr-erspartes-am-besten-an-43767
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