In Frankfurt zeigt sich zwar eine leichte Flaute bei Wohnungen, Häuser hingegen sind umso stärker im Aufwind. Auch der Münchner Immobilienmarkt nimmt wieder Fahrt auf – keine Spur mehr von den stagnierenden Preisen der ersten Jahreshälfte. Auch Stuttgart verzeichnet steigende Preise bei knapper werdendem Wohnraum. Das geht aus der Datenanalyse „Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region Süd 3. Quartal 2020“ des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein hervor.
in Stuttgart gibt es weiterhin mehr Kaufwillige als Immobilienangebote und so erreichen die tatsächlich gezahlten Medianpreise im dritten Quartal 2020 neue Höchststände: 3.659 Euro pro Quadratmeter für ein eigenes Haus und 3.957 Euro pro Quadratmeter für eine Eigentumswohnung zahlen Käufer im Schnitt in der Metropolregion. Roland Lenz, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Stuttgart, sieht daher Handlungsbedarf: „Der Druck ist immens, Stuttgart muss in Sachen Wohnraum etwas tun – daran wird der neue Oberbürgermeister gemessen.“ Aus seiner Sicht sollten mehr Flächen, auch im Umland, zu Bauland werden und diese dann großzügiger bebaut werden – beispielsweise mit mehr Stockwerken. Wenn nicht ausreichend Wohnraum geschaffen werde, könne das auch für den Industriestandort Folgen haben, befürchtet Lenz: „Die Wirtschaft konkurriert um Fachkräfte. Wird ihnen hier kein Wohnraum geboten, aber woanders schon, dann kommen sie nicht nach Stuttgart. Im schlimmsten Fall können sich dadurch Industriezweige langfristig verlagern und aus Stuttgart abgezogen werden.“
Der Frankfurter Immobilienmarkt ist zweigeteilt: Im Vergleich zum Vorquartal werden Häuser deutlich teurer, die Preissteigerung bei Wohnungen hingegen stagniert. Dies belegt der Index, der die tatsächliche Preisentwicklung anzeigt und Parameter wie Lage und Alter der Immobilie berücksichtigt. Eigentumswohnungen verzeichnen mit einem nur geringfügigen Plus von 0,71 Prozent verglichen mit dem zweiten Quartal 2020 die schwächste Dynamik im Süden. Das Gegenteil zeigt sich bei Ein- und Zweifamilienhäusern: Dort legt der Indexwert im Vergleich zum Vorquartal um 3,26 Prozent zu – die größte Steigerung unter den Metropolen im Süden. Diese Entwicklung unterstreicht auch der Quadratmeter-Höchstpreis: Mit 13.617 Euro pro Quadratmeter zahlten Käufer im dritten Quartal 2020 so viel wie noch nie für ein Eigenheim in Frankfurt.
Bei den Immobilienpreisen belegt München auch im dritten Quartal 2020 den Spitzenplatz im Vergleich aller zehn von Dr. Klein untersuchten deutschen Metropolregionen: 7.792 Euro pro Quadratmeter zahlen Käufer im Durchschnitt für eine Eigentumswohnung und 5.634 Euro pro Quadratmeter für ein Eigenheim. Damit lässt München selbst Berlin und Hamburg weit hinter sich: Dort zahlen Käufer im Schnitt über 2.300 Euro pro Quadratmeter weniger für ein Haus und rund 3.100 Euro pro Quadratmeter weniger für ein Appartement. Auch die Tendenz mag Münchner Immobilieninteressenten wenig optimistisch stimmen: Nach einer kurzen Stagnationsphase in der ersten Jahreshälfte ziehen die Preise nun wieder an. Der Indexwert für Wohnungen steigt um 1,98 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und der Wert für Häuser um 2,79 Prozent. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
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