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Merck Finck „Wochenausblick“: Anleger sollten sich für ein grüneres Europa positionieren

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Sowohl Christine Legarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), als auch Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, verkündeten bei ihrem jeweiligen Amtsantritt Ende vergangenen Jahres, dass sie eine klimafreundlichere Politik anstreben. Während Lagarde sich Kritikern entgegenstellen musste, die forderten, dass die EZB sich auf Preis-, Wirtschafts- und Finanzmarktstabilität konzentrieren sollte, ernteten von der Leyens Pläne für ein Klimaabkommen der EU mehr Beifall, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. „Jetzt setzen beide ihre Absichten um, indem Lagarde die Tür für grüne Anleihen im Rahmen der EZB-Anleihekäufe öffnet und von der Leyen mit Rückendeckung von Angela Merkel entsprechende Investitionen in Energie und Umweltschutz mit dem EU-Aufbaufonds vorantreibt“, so Greil.

Greil rechnet damit, dass mit den zusätzlichen Investitionen und Finanzierungen über „Green Bonds“, die auch angesichts der künftigen EZB-Käufe verstärkt vom Bund kommen werden, nicht nur die Wirtschaft, sondern auch der Finanzmarkt grüner werden wird. Die Kritik an der EZB hinsichtlich ihrer Kernthemen sieht Greil als unangebracht an: „Jede Institution trägt eine Verantwortung für das Gemeinwohl, auch die EZB – es ist daher gut, dass sie dieser nachkommt und zur Linderung der Klima- und Umweltprobleme beiträgt.“

Für Anleger bedeute dies, dass sie sich für die grünere europäische Politik positionieren sollten: „Ein stärkerer ESG-Fokus macht definitiv Sinn.“ ESG steht für die Nachhaltigkeitskriterien Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung).

Während Lagarde am 16. Juli 2020 das Thema im Rahmen der EZB-Sitzung weiter vorantreiben dürfte, wird von der Leyen zusammen mit Angela Merkel einen Tag später auf dem EU-Gipfel die Ausgestaltung des geplanten Aufbaufonds diskutieren und dabei weiter versuchen, die Skeptiker ins Boot zu holen.

Datenseitig stehen in Deutschland am 14. Juli die ZEW-Konjunkturerwartungen sowie die finale Juni-Inflation an (am 17. Juli für die Eurozone). Am selben Tag kommen die eurolandweite Industrieproduktion für Juni sowie die Handelsbilanz für Mai. Und während in den USA das Michigan-Verbrauchervertrauen für Juli am 17. Juli eines der Highlights ist, sind es in China am 16. Juli die Juni-Zahlen für Einzelhandel und Industrie sowie das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal. (DFPA/JF1)

Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“

Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.

www.merckfinck.de

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