Laut Nicolas Jacob, Fondsmanager beim Asset Manager Oddo BHF Green Planet aus Düsseldorf, können Hersteller von Nieder- und Mittelspannungskabeln bis 2030 mit einem Wachstum von bis zu fünf Prozent rechnen, während bei Hochspannungskabeln ein Wachstum von bis zu 20 Prozent möglich ist. Jacob betont, dass ein modernes und leistungsfähiges Stromnetz für eine erfolgreiche Energiewende unerlässlich ist. Weltweit wurde der Ausbau von Stromnetzen jedoch zuletzt nur schleppend vorangetrieben. Der Investitionsstau in vielen Regionen konnte bisher durch eine höhere Energieeffizienz kompensiert werden. Laut Jacob gibt es jedoch drei Faktoren, die nun zu einer Beschleunigung der Investitionen führen dürften. Zum einen sind 70 Prozent der Stromnetze in den USA und Europa älter als 30 Jahre. Gleichzeitig wächst die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien. Um die Emissionsziele zu erreichen, ist bis 2050 ein Anteil von 80 Prozent erneuerbarer Energie am Strommix erforderlich, während derzeit nur 12 Prozent erreicht werden. Zudem führen neue Nutzungsformen wie Elektrofahrzeuge und Rechenzentren zu einem erhöhten Strombedarf und machen einen verstärkten Netzausbau notwendig. Jacob erwartet daher volle Auftragsbücher für Hersteller von Stromkabeln. Bis 2030 können Hersteller von Nieder- und Mittelspannungskabeln mit einem Wachstum von vier bis fünf Prozent rechnen. Diese Kabel sind entscheidend für Anwendungen im Zusammenhang mit der Endnachfrage, wie zum Beispiel Verkehr, Telekommunikation und Gebäude. Jacob hält ein Wachstum von 15-20 Prozent im Markt für Hochspannungskabel für möglich. Daher sieht er bedeutende Wachstumschancen sowohl für die Betreiber dieser Netze als auch für die gesamte Wertschöpfungskette. Jacob prognostiziert, dass der Markt bis 2030 durchschnittlich um sieben bis acht Prozent pro Jahr wachsen wird.