In dem Deal von RWE und Eon zur Zerschlagung des Essener Energiekonzerns Innogy mischt ein anderer Interessent mit. Innogy liege eine Anfrage für seine Geschäftsaktivitäten in der Tschechischen Republik vor, teilten die Essener am Freitag mit. Man werde deshalb eine Buchprüfung für diese Aktivitäten ermöglichen und Informationen zur Verfügung stellen.
Darüber hinaus habe das Unternehmen Interessenbekundungen auch für bestimmte Geschäftsaktivitäten in den Segmenten Erneuerbare Energien, Vertrieb und Netz & Infrastruktur erhalten. Dabei handele es sich um den gleichen Kaufinteressenten, erklärte ein Innogy-Sprecher. Weitere Details wollte Innogy nicht nennen. Das Handelsblatt schrieb unter Berufung auf Finanzkreise, dass es sich bei dem Interessenten um einen Finanzinvestor handeln soll. Das Interesse des unbekannten Investors könnte nun womöglich die Pläne Eons und RWEs erschweren, Innogy unter sich aufzuteilen.
Tschechien gehört zu den größeren Auslandsmärkten von Innogy. Das Unternehmen hatte 2017 dort 377 000 Strom- und 1,25 Millionen Gaskunden. Zudem ist Innogy in dem Land eigenen Aussagen zufolge führender Gasverteilnetzbetreiber.
Das Unternehmen steht im Zentrum einer Neuordnung der Energiebranche in Deutschland. Mutter RWE und Konkurrent Eon wollen Innogy unter sich aufteilen. Durch einen umfangreichen Tausch von Geschäften sollen künftig zwei rein aufgestellte Unternehmen stehen, die sich nicht mehr in die Quere kommen. Eon will Innogy in einem ersten Schritt vollständig übernehmen und das Geschäft mit erneuerbaren Energien an RWE weiterreichen. Der Start des offiziellen Übernahmeangebots von Eon wird für Mai erwartet.
Quelle: DPA
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