Jedoch lag der Transaktionsumsatz 2017 gut ein Drittel über dem langfristigen Durchschnitt seit 2005. Der relative Anteil der Assetklasse Pflegeimmobilien am gesamten Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien lag damit bei 1,8 Prozent (2016: 5,6 Prozent im Vorjahr). Dies ist das Ergebnis einer neuen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Wie von uns bereits zur Jahresmitte des zurückliegenden Jahres prognostiziert, stellte sich 2017 eine gewisse Normalisierung bei der Transaktionsdynamik ein, nachdem 2016 einige sehr großvolumige Portfoliokäufe für ein Rekordergebnis von insgesamt drei Milliarden Euro gesorgt hatten. Aber auch ohne große Immobilientransaktionen bleibt der Pflegemarkt ein Wachstumsmarkt: Seit 2008 konnte das Transaktionsvolumen jährlich um durchschnittlich 20 Prozent zulegen. Vor allem eine Vielzahl von zum Teil sehr kleinteiligen Einzeltransaktionen sorgte für eine überdurchschnittlich hohe Investitionsdynamik“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research CBRE.
Insgesamt registrierte CBRE knapp 80 Immobilientransaktionen, wovon gut zwei Drittel als Einzeldeals veräußert wurden. Davon entfielen 42 Prozent auf die Kaufpreiskategorie unter zehn Millionen Euro, weitere 43 Prozent entfielen auf die Kategorie bis 20 Millionen Euro. Zum Jahresende 2017 betrug die Nettoanfangsrendite für erstklassige Pflegeheime 5,0 Prozent. Ein Jahr zuvor lag diese bei 5,5 Prozent. Ende 2015 wurden dagegen 6,25 Prozent aufgerufen. Mit einem Anteil von 64 Prozent haben 2017 vor allem ausländische Akteure in Pflegeheime investiert (2016: 61 Prozent).
„Auch wenn Pflegeimmobilien weiterhin ein Nischenprodukt darstellen, zeigt die Renditekompression der vergangenen 24 Monate eindrücklich, dass auch alternative Assetklassen seitens institutioneller Investoren stark nachgefragt werden“, so Linsin. Neben dem vorliegenden Renditevorsprung gegenüber den etablierten Assetklassen wie Büroimmobilien (plus 1,86 Prozentpunkte) oder der Betreiberimmobilie Hotel (plus 1,0 Prozentpunkte) spreche insbesondere der Spread gegenüber dem Referenzzins einer zehnjähren Bundesanleihe in Höhe von 4,59 Prozentpunkten für ein stärkeres Engagement institutioneller Anleger in diesem Sektor. Zudem werden die konjunkturunabhängige Nachfrage nach Pflegeplätzen sowie der in den kommenden Jahren signifikant steigende Bedarf an zeitgemäßen Pflegeplätzen für eine hohe Auslastung der Bestandsimmobilien und damit für langfristig stabile Cashflows sorgen. Des Weiteren wirke sich die zunehmende Marktkonsolidierung positiv auf die Bewertung des Pflegemarktes aus und lasse auch das Interesse an Betreiberimmobilien weiter ansteigen.
„Die fortschreitende Konsolidierung auf dem Betreibermarkt sorgt für eine zunehmende Marktreifung und schafft damit auch eine größere Transparenz, die von den Investoren gefordert wird, insbesondere in alternativen Nischenmärkten. Entsprechend erwarten wir für 2018 ein Transaktionsvolumen, das deutlich über dem langfristigen Mittel von etwa 750 Millionen Euro liegen dürfte, zumal sich einige größere Immobilienpakete in der aktuellen Vermarktung befinden“, sagt Linsin.
Quelle: Pressemitteilung CBRE
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