Im ersten Halbjahr 2018 wurden am deutschen Investmentmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments mehr als 1,6 Milliarden Euro investiert. Das ist ein neuer Rekord für ein erstes Halbjahr und ein Plus von 224 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt wechselten in den ersten sechs Monaten über 8.800 Apartmenteinheiten (plus 110 Prozent) mit einer Wohnfläche von 277.000 Quadratmeter (plus 118 Prozent) den Eigentümer. Dies ist ein Ergebnis einer Analyse des Immobiliendienstleisters CBRE.
„Die sehr dynamische Entwicklung ist vor allem auf einige große Portfoliotransaktionen im ersten Halbjahr zurückzuführen. Hierbei prägte zunehmend internationales Kapital die großvolumigen Transaktionen“, sagt Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei CBRE in Deutschland. Die größte Transaktion war der Erwerb von mehreren Mikroapartmententwicklungen im Rahmen eines Forward-Deals durch Corestate für einen für die Bayerische Versorgungskammer aufgelegten Fonds, gefolgt von dem Kauf von vier Studentenwohnheimen durch die britische Global Student Accomodation.
„Aber auch ohne diese herausragenden Deals, die sich in dieser Größenordnung und Zahl sicherlich nicht jedes Halbjahr wiederholen werden, ist der Markt für Studentenwohnheime und Mikroapartments deutlich gewachsen. Investoren sind von der Professionalisierung des Marktes überzeugt und schätzen den attraktiven Renditevorsprung gegenüber klassischen Wohnimmobilien, der trotz der Renditekompression fortbesteht. Mittlerweile gibt es bereits mehrere Spezialfonds, die sich vollständig auf diese Assetklasse fokussieren“, ergänzt Lüttger. „Bereits das aktuelle Halbjahresergebnis garantiert, dass auch das Gesamtjahr ein Rekordergebnis vorweisen wird. Auch mit sehr konservativen Schätzungen gehen wir von einem Investitionsvolumen oberhalb der Zwei-Milliarden-Euro-Marke aus“, prognostiziert Lüttger.
Projektentwicklungen gewinnen laut CBRE aufgrund des Mangels an verfügbaren Bestandsimmobilien am Investmentmarkt immer mehr an Bedeutung. „Trotz des Mangels an Bestandsobjekten und der hohen Nachfrage am Markt für studentisches Wohnen sollten Investoren vor allem Projektentwicklungen gut prüfen. Entscheidend ist dabei vor allem, ob die Nachfrage nach den geplanten Wohnflächen der Entwicklungen vor Ort groß genug ist, um einen hohen Vermietungsgrad zu garantieren. Dabei kommt es nicht nur auf die Stadt an, sondern auch auf die Mikrolage – wie weit sind Universitäten und Szeneviertel entfernt, ist eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gegeben und gibt es in der unmittelbaren Umgebung Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs“, erläutert Marcus Pesch, Associate Director Studentisches Wohnen & Microliving VAS bei CBRE.
Die Spitzenrenditen liegen bei circa 3,75 Prozent. Dabei gebe es vor allem bei Bestandsobjekten in guten Lagen eine deutliche Renditekompression (minus 50 Basispunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum), die bei vielen Veräußerungen von Projektentwicklungen in Form von Forward Deals nicht in diesem Ausmaß zu beobachten seien.
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