Während eine Reform der Riester-Rente seit Jahren auf sich warten lässt, verabschieden sich Sparer in zunehmender Zahl aus dem Riester-Bestand oder lassen ihre Verträge zumindest ruhen. Seit Jahren wird insbesondere von Anbietern und Verbraucherschützern eine Reform der Rahmenbedingungen inklusive Förderung der Riester-Rente eingefordert. Zugleich zweifeln etliche Rentenexperten an der Machbarkeit oder den Erfolg einer derartigen Reform. Darauf verweist das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA).
Vor allem Kostenstrukturen und Garantiekomponenten beim größten Bestandsblock, nämlich bei den Riester-Versicherungen, stehen dabei laut DIA in der Kritik. Allerdings ließen jüngste Äußerungen von involvierten Politikern darauf schließen, dass eine Neuauflage oder Neugestaltung der Riester-Rente demnächst wohl nicht kommen wird. Stattdessen dürfte das Thema „Aktienrente“ prioritär auf der gesetzlichen Altersvorsorge-Agenda stehen.
Derweilen schwinde der Riester-Bestand quer über alle Riester-Produktkategorien und war damit zum vierten Mal in Folge rückläufig. In der Summe existierten zum Jahresende 2021 noch rund 16,21 Millionen Riester-Verträge. Das entspricht etwa dem Niveau von 2014. Darin enthalten sind allerdings auch ruhende Verträge, die zum Stichtag nicht mehr aktiv bespart wurden. Deren Anteil am Gesamtvertragsvolumen sei durchaus beträchtlich. Je nach Quelle und Aussage wird er zwischen 20 und 25 Prozent geschätzt. Nach vorläufigen Angaben zählten im Jahr 2020 rund 10,3 Millionen Personen – teils mit mehreren besparten Verträgen – zum Kreis der Riester-Förderberechtigten. Sie könnten je nach individueller Situation mit Zulagen oder Steuerentlastung beziehungsweise einer Kombination beider Förderungen rechnen.
Ob Versicherungsvertrag oder Wohn-Riester, Einzahlplan bei der Bank oder Fonds-Sparvertrag – inzwischen gehe es quer über alle geförderten Anlageformen mit den Bestandszahlen runter. Zuvor hatte sich zumindest noch der Wohn-Riester einigermaßen stabil gehalten. Nun gehe es auch dort mit den Zahlen abwärts. Prozentual schwinde der Riester-Bestand laut Statistik am stärksten bei den geförderten Bankprodukten. (DFPA/mb1)
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA) mit Sitz in Frankfurt am Main hat das Ziel, Wissen und Kompetenz der Deutschen auf dem Gebiet der privaten Altersvorsorge zu fördern. Gesellschafter des DIA sind die Deutsche Bank AG, DWS Group, BHW Bausparkasse und die Zurich Gruppe Deutschland.