Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat im Auftrag des VdK die Lebenserwartung der 65-Jährigen abhängig von ihrer Beschäftigungsart und ihrem Haushaltseinkommen untersucht. „Die heute präsentierten Ergebnisse der Studie bestätigen das, wovor wir als SoVD immer wieder in der Debatte um die Anhebung des Renteneintrittsalters warnen: Eine Anhebung des Renteneintrittsalters würde für viele Menschen nichts anderes als eine Rentenkürzung bedeuten“, so Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD).
Die DIW-Studie „Heterogene Lebenserwartung“ bestätigt, dass die Lebenserwartung mit der Höhe der Einkommensgruppe steigt. Gleichzeitig hat die Studie gezeigt, dass die Lebenserwartung mit der Höhe der beruflichen Belastung abnimmt.
Besonders erschreckend sei zudem, dass die Lebenserwartung von Beamten gegenüber Arbeitern gut vier Jahre länger ist. Zudem haben Beamte nicht nur eine längere Lebenserwartung, sondern auch deutlich höhere Altersbezüge als Angestellte in vergleichbaren Positionen. „Die hohen Bezüge seien ihnen gegönnt. Es gibt hier aber eine eklatante Ungerechtigkeit, die es zu beseitigen gilt. Ein Weg dorthin kann die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung sein, wie wir sie als SoVD schon lange fordern“, erklärt Bauer. Dazu sind in einem ersten Schritt alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, die bislang in keinem obligatorischen Alterssicherungssystem versichert sind. In weiteren Schritten sind auch die anderen Erwerbstätigen, insbesondere politische Mandatsträger, Beamte sowie Erwerbstätige in den freien Berufen unter Wahrung verfassungsrechtlicher Vorgaben in die Erwerbstätigenversicherung einzubeziehen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung SoVD
Der Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) mit Sitz in Berlin vertritt die Interessen der Rentner, der Patienten und gesetzlich Krankenversicherten sowie der pflegebedürftigen und behinderten Menschen.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) ist ein 1925 gegründetes Wirtschaftsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Die Kernaufgaben sind anwendungsorientierte Grundlagenforschung, wirtschaftspolitische Beratung und das Bereitstellen von Forschungsinfrastruktur.