Das Analyseunternehmen Bulwiengesa und die BF.direkt, Spezialist für die Finanzierung von Immobilienprojekten, haben untersucht, welche Faktoren ausschlaggebend für Qualität und Erfolg von Projektenwicklern sind. Für die „Pocket Study Developer Qualities” wurden zwischen Ende August und Anfang September 2021 deutsche Branchenunternehmen nach ihrem Qualitätsverständnis und ihrem Geschäftsumfeld befragt.
Die abgefragten Parameter hatte zuvor die gif-Kompetenzgruppe Development herausgearbeitet. Begleitend zu einem Forschungsprojekt an der Universität Dortmund wurden ein Jahr lang 18 wesentliche Key Performance Indicators (KPIs) bestimmt. Die 62 Teilnehmer der „Pocket Study Developer Qualities“ konnten bis zu fünf Punkte je KPI vergeben, um diese individuell zu gewichten. Francesco Fedele, CEO von BF.direkt, kommentiert: „Wir haben diese Untersuchung unterstützt, da es immer noch zu wenig Transparenz unter den Projektentwicklern in Deutschland gibt. Oft fehlen im Arbeitsalltag Informationen zu Developern und Märkten. Dies wollen wir ändern.“
Bei der Frage, welches der wichtigste Parameter sei, um ein erfolgreicher Projektentwickler zu sein, spielte der Zugriff auf Grundstücke mit 17,3 Prozent der vergebenen Punkte die größte Rolle. Die Orientierung auf den Nutzer folgt auf Rang 2 (11,8 Prozent), weit vor dem Investorenfokus auf Rang 12 (2,8 Prozent). Die Kapitalverfügbarkeit nimmt trotz der aktuell niedrigen Zinsen und des hohen Investmentinteresses in Immobilien immerhin den dritten Rang ein (9,6 Prozent). Der CO2-Fußabruck als Zukunftsthema rangiert dagegen nur im Mittelfeld (5,2 Prozent).
Splittet man die Antworten weiter auf, zeige sich, dass etwa der Faktor Grundstücksverfügbarkeit für Wohnprojektentwickler eine noch viel größere Rolle spielt als für Gewerbeentwickler. Dreht man die Perspektive um und fragt, welche Faktoren für eine Qualitätsaussage über Projektentwickler geeignet seien, wurden die Parameter über alle befragten Entwickler hinweg deutlich anders gewichtet. Auf Rang eins lag hier der Track Record beziehungsweise die Referenzobjekte mit 24,2 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen die Positionierung mit bezahlbaren Neubauprojekten (12,6 Prozent) und ESG-Konformität (11,7 Prozent). Die Gesamtfläche under Development rangiert mit 8,6 Prozent nur im Mittelfeld.
Bei der Frage nach den genutzten Finanzierungsinstrumenten lagen – wenig überraschend – Realkredite über Banken mit 40,7 Prozent mit weitem Abstand vorn. Den zweiten Rang belegten Joint-Venture-Finanzierungen beziehungsweise Real Estate Private Equity mit 20,0 Prozent. Nachrangdarlehen über das persönliche Umfeld oder Crowdfunding lagen mit 11,9 Prozent gleichauf mit MezzanineFinanzierungen über Debt Funds. Eine wesentlich geringere Rolle spielten dagegen Erstrangfinanzierungen über Kreditfonds (2,2 Prozent).
Hintergrund der „Pocket Study Developer Qualities” ist eine digitale Plattform zu deutschen Projekentwicklungsunternehmen, die Bulwiengesa und BF.direkt gemeinsam planen. Unter dem Namen „Developer Profiles“ sollen die größten deutschen Akteure strukturiert aufgelistet und umfassend porträtiert werden. (DFPA/mb1)
Die Bulwiengesa AG ist ein unabhängiges Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in den Themenfeldern Immobilien sowie Standort- und Regionalanalyse. Es beschäftigt 80 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, München, Hamburg und Frankfurt am Main.