Das „Immoscout24 Wohn-Barometer“ stellt die Entwicklung der Angebotsmieten für das erste Quartal 2022 in Gesamtdeutschland und den sieben größten Metropolen dar. Analysegrundlage sind die Inserate für Mietwohnungen im Bestand und Neubau auf Deutschlands größtem Online-Marktplatz für Immobilien. Ergänzt werden die Mietpreisdaten durch Angaben zur Nachfrage im Verhältnis zum Angebot sowie Preisprognosen für die nächsten zwölf Monate.
Für das erste Quartal 2022 zeigt das Wohn-Barometer, dass die Angebotspreise für Mietwohnungen deutschlandweit nur moderat anstiegen. Bestandswohnungen wurden in der Neuvermietung durchschnittlich 1,8 Prozent teurer als im Vorquartal angeboten. Für Neubauwohnungen lag die Preisentwicklung bei 1,5 Prozent und schwächte sich damit ab. Sie lag im Vorquartal noch bei 2,6 Prozent. Im ersten Quartal 2022 lagen die Angebotsmieten für Bestandswohnungen im Bundesdurchschnitt bei 7,46 Euro pro Quadratmeter. Neubauwohnungen wurden im Durchschnitt für 10,22 Euro pro Quadratmeter angeboten. „Der Krieg in der Ukraine hat bislang keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Entwicklung der Nachfrage sowie der Kauf- und Mietpreise gehabt. Mit seinen Folgewirkungen markiert er dennoch einen Wendepunkt für den Immobilienmarkt, weil er Entwicklungen, die sich vorher schon abgezeichnet haben, beschleunigt und verstärkt”, kommentiert Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von Immoscout24. „Preistreiber für Miethaushalte war in den letzten Monaten weniger die Entwicklung der Kaltmieten als vielmehr die enorm gestiegenen Energiekosten. Sie haben sich für Verbraucher innerhalb eines Jahres um rund 23 Prozent verteuert.”
Für eine typische Bestands-Mietwohnung mit Gasheizung haben sich die Kosten für Heizung und Warmwasser von Februar 2021 zu Februar 2022 laut den Daten des statistischen Bundesamts um 35,7 Prozent erhöht. Die Kosten für Strom stiegen im gleichen Zeitraum um 13 Prozent. In Summe müssen Mieter einer typischen Wohnung mit 70 Quadratmetern rund 31 Euro pro Monat mehr für ihre Warmmiete inklusive Strom aufbringen als noch vor einem Jahr. In der Neuvermietung bedeutet das für Mieterhaushalte in Berlin inklusive des Anstiegs der Mietpreise eine Mehrbelastung von bis zu elf Prozent im Vergleich zur Anmietung im vergangenen Jahr. In Düsseldorf und München liegt die Mehrbelastung durch eine moderatere Entwicklung der Angebotsmieten bei 5,5 beziehungsweise 6,1 Prozent. Bis Ende des Jahres drohe ein Anstieg der Gesamtkosten für eine typische Mietwohnung um 15 bis 20 Prozent. Denn Marktexperten erwarten eine Verdopplung der Gaspreise und einen weiteren Anstieg der Strompreise um 50 Prozent. Das entspräche einer Mehrbelastung der Mieterhaushalte für Heizung, Warmwasser und Strom von rund 92 Euro pro Monat.
Berlin verzeichnete im Segment der Bestandsmietwohnungen weiterhin die höchste Preisdynamik, bleibt im Vergleich der sieben größten deutschen Städte jedoch die zweitgünstigste Metropole. In der Bundeshauptstadt zogen die Nettokaltmieten im ersten Quartal 2022 mit 3,4 Prozent deutlicher an als im Vorquartal. Im Schnitt liegt das Mietniveau in der Bundeshauptstadt im ersten Quartal 2022 bei 10,95 Euro pro Quadratmeter. (DFPA/mb1)
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