Leben am Meer – an der deutschen Ostseeküste wird dieser Wohntraum wahr. Aber welche Region ist für Immobilienkäufer attraktiv? Wo sind die Preise noch moderat? Unter den kreisfreien Städten sind Kiel und Flensburg besonders begehrt, bei den Landkreisen lohnt ein Blick auf Rendsburg-Eckernförde. Bei der Suche nach einer attraktiven Immobilie hilft ein Blick in den Wohnatlas des Finanzdienstleisters Postbank, für den das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) die Immobilienmärkte bundesweit unter die Lupe genommen hat und nun eine Sonderauswertung für den Ostseeraum vorlegt.
Am günstigsten ist Wohnraum rund um Flensburg sowie in der Stadt selbst zu haben. Durchschnittlich rund 2.400 Euro mussten Kaufinteressierte pro Quadratmeter in der Förde-Stadt und dem angrenzenden Landkreis Flensburg-Schleswig im Jahr 2020 auf den Tisch legen. In direkter Nachbarschaft, im Landkreis Rendsburg-Eckernförde, waren es im Schnitt rund 2.500 Euro, mit denen Wohnungskäufer kalkulieren mussten. Ein ähnliches Preisniveau weist Nordwestmecklenburg auf. Der Landkreis Plön bleibt mit durchschnittlich 2.800 Euro ebenfalls noch unterhalb der 3.000 Euro-Schwelle. Östlich des Landkreises Nordwestmecklenburg wird es dann deutlich teurer. Im Landkreis Vorpommern-Rügen, zu dem die Insel Rügen sowie der Darß gehören, hat der Durchschnittspreis für den Quadratmeter im vergangenen Jahr 3.770 Euro erreicht. Noch etwas teurer ist es an der Ostsee allerdings mit durchschnittlichen 3.784 Euro im Kreis Ostholstein mit den Ferienorten Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Grömitz und der Ostseeinsel Fehmarn.
„Der Immobilienmarkt an der Ostseeküste ist stark von Ferienimmobilien geprägt. Diese Objekte sind – je nach Ausstattung – insbesondere in Küstennähe sehr teuer. Das ist nicht verwunderlich, denn mit der Vermietung an Feriengäste lässt sich eine ganz andere Rendite erzielen als mit regulär vermieteten Wohnungen. Aber auch zur Eigennutzung als Feriendomizil sind diese Immobilien bei vermögenden Städtern als Geldanlage sehr beliebt“, sagt Stephan Hellmann, Regionalbereichsleiter und Mitglied der regionalen Geschäftsleitung Nord von der Postbank Immobilien.
Die Kaufpreise seien in allen Regionen an der Ostseeküste gestiegen. Am stärksten fiel das Preisplus im Landkreis Rendsburg-Eckernförde aus: Die Quadratmeterpreise kletterten 2020 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 22 Prozent in die Höhe. Steigerungsraten konnten Immobilienverkäufer auch im Kreis Schleswig-Flensburg sowie in der Stadt Flensburg verzeichnen, dort gab es Wertzuwächse von 13 beziehungsweise 15 Prozent. Dennoch seien diese beiden Regionen für Kaufinteressierte nach wie vor attraktiv, denn die durchschnittlichen Kaufpreise sind mit rund 2.400 Euro je Quadratmeter im Vergleich zu den anderen Ostseeregionen noch vergleichsweise günstig.
Die deutschen Städte am Meer zwischen polnischer und dänischer Grenze seien einen genaueren Blick wert. Sie seien zwar weniger naturnah, Infrastruktur und Arbeitsmöglichkeiten dafür aber vielfältiger und die Auswahl auf den Immobilienmärkten größer als in den Landkreisen. Etwas teurer als Flensburg mit rund 2.400 Euro pro Quadratmeter ist Kiel mit rund 3.000 Euro. In Rostock und Lübeck lagen die Preise im Jahr 2020 bei etwa 3.300 Euro. Und die Nachfrage trieb die Preise: Alle vier Ostsee-Städte verzeichneten im vergangenen Jahr ein Preisplus. (DFPA/mb1)
Die Postbank-Gruppe ist mit rund 12,5 Millionen Kunden einer der großen Finanzdienstleister Deutschlands. Das Privat-, Geschäfts- und Firmenkundengeschäft unter der Marke Postbank ist Teil der DB Privat- und Firmenkundenbank AG mit ihren insgesamt 20 Millionen Kunden.