Der Februar war in den USA von einer positiven Berichtssaison geprägt, während in Europa keine bemerkenswerten Entwicklungen zu verzeichnen waren, wie Mélanie Hoffbeck, Credit Portfolio Manager bei La Française AM, feststellt. Trotz schwankender und teilweise steigender Zinssätze deuten die Spreads von Investment-Grade-Anleihen auf eine Verengung hin, vor allem aufgrund von Zuflüssen in diesem Bereich. Der Primärmarkt verzeichnet eine hohe Nachfrage, wobei Neuemissionen von Anlegern so gut aufgenommen werden, dass sie weniger attraktiv sind als bestehende Emissionen. „Aufgrund der Zinsentwicklung und des robusten makroökonomischen Umfelds bevorzugen wir weiterhin Euro-denominierte Investment-Grade-Anleihen. Wir favorisieren Bankanleihen, die im Vergleich zu Unternehmensanleihen aus dem Nichtfinanzsektor mit einem Abschlag gehandelt werden“, erklärt Hoffbeck.
Subordinated-Debt-Emissionen der Deutschen Pfandbriefbank, die sich auf Gewerbeimmobilien spezialisiert hat, stehen im Mittelpunkt des Interesses. Anleger haben das Vertrauen in das Institut verloren und es besteht ein nicht zu vernachlässigendes Risiko einer Bankabwicklung. Dies ist jedoch ein isoliertes Ereignis, das sich nicht auf den restlichen Subordinated-Debt-Markt auswirkt. Der Primärmarkt bleibt aktiv, da Emissionen auf starke Nachfrage stoßen und Emittenten die Rückzahlung ihrer AT1-Anleihen zum ersten Call-Datum ankündigen.
„Kurzfristig erwarten wir anhaltende Volatilität, solange die Situation der Pfandbriefbank nicht geklärt ist. Dennoch bleiben wir optimistisch für dieses Segment“, sagt Hoffbeck. Das High-Yield-Segment profitiert trotz des Mangels an Neuemissionen von positiven Zuflüssen, insbesondere bei Fonds mit festgelegten Laufzeiten. Der Primärmarkt bleibt ungenutzt, da Emittenten Kredite oder Privatplatzierungen bevorzugen, was zu einer strukturellen Verkleinerung des Segments führt.
Die Spreads befinden sich auf historisch niedrigem Niveau, aber es wird erwartet, dass sie sich bei anhaltenden Zuflüssen weiter verengen werden. „Wir bevorzugen US-High-Yield-Anleihen gegenüber europäischen Pendants aufgrund der stabileren makroökonomischen Aussichten in den USA. Im März erwarten wir weitere Zuflüsse in den Credit-Markt, was die Anlageklasse unterstützen sollte“, heißt es im Kommentar.