Die Mehrheit der Deutschen ist weiterhin nicht zufrieden damit, was ihre Ersparnisse erwirtschaften: 67 Prozent der Befragten des „Income-Barometers“ der Investmentgesellschaft J.P. Morgan Asset Management gaben an, sich über die Entwicklung ihrer Spar- und Versicherungsprodukte zu ärgern. Mit 19 Prozent zeigt sich lediglich jeder Fünfte mit der Wertentwicklung zufrieden. Trotz dieses negativen Urteils ist die Unzufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr rückläufig; damals gaben 78 Prozent der Befragten an, von ihren Sparerträgen enttäuscht zu sein.
Doch es gebe keinen Zuwachs bei den Genügsamen, die mit den Sparerträgen zufrieden sind – im Gegenteil, im vergangenen Jahr lag ihr Anteil mit 20 Prozent sogar noch einen Prozentpunkt höher. Während bei der Befragung 2017 jedoch nur zwei Prozent mit „weiß nicht“ geantwortet hatten, zeigen sich aktuell 14 Prozent verunsichert.
„Der Leitzins der Europäischen Zentralbank liegt bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von null Prozent – mit der Folge, dass deutsche Sparer kaum noch Erträge erwirtschaften. Das sorgt natürlich für Verunsicherung und Enttäuschung. Da aber weiterhin jeder zweite Euro in Deutschland in niedrig verzinsten Geldanlagen liegt, scheint die Unzufriedenheit noch nicht so hoch zu sein, dass man sein Spar- und Anlageverhalten ändert“, sagt Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management.
Bei weiterer Betrachtung zeige sich, dass es ausgeprägte regionale Unterschiede bei der Zufriedenheit mit den Sparerträgen gibt: In Baden-Württemberg sind mit 59 Prozent die wenigsten Sparer unzufrieden. Im Nord-Westen (Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen) liegt der Anteil der Unzufriedenen mit 62 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Genau im Durchschnitt von 67 Prozent liegen Nordrhein-Westfalen und die Region Mitte-West (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland). Leicht überdurchschnittlich ist die Unzufriedenheit in Bayern (69 Prozent) und schon etwas größer in Berlin (72 Prozent). Besonders unzufrieden zeigen sich die Sparer in den Regionen Mitte-Ost (Thüringen, Sachsen) mit 75 Prozent und Nord-Ost (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt) mit 79 Prozent. Analog sind dort die wenigsten glücklichen Sparer zu finden: Schlusslicht ist die Region Nord-Ost mit nur neun Prozent Spar-Zufriedenheit, gefolgt von Mitte-Ost, Berlin und Bayern, wo es jeweils 15 Prozent zufriedene Sparer gibt. Die zufriedensten Sparer findet man mit je 24 Prozent in Baden-Würrtemberg und der Region Mitte-West.
Für das „Income-Barometer“ wurden im März und April 2018 repräsentativ 2.097 Frauen und Männer zu ihrem Spar- und Anlageverhalten, ihrer Zufriedenheit mit verschiedenen Anlageformen, ihrem Anlagehorizont, ihrer Risikobereitschaft sowie ihren Einstellungen zu und Wissen über Zinsen, Fondslösungen und regelmäßige Erträge („Income“) befragt.
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