Auf dem Weg hin zu einem klimaneutralen Gebäudebestand und einem effizienten Nachhaltigkeitsmanagement sieht ein Großteil der Immobilienunternehmen die eigene Datentransparenz und den allgemeinen Digitalisierungsstatus des Immobilienportfolios als die derzeit größten Herausforderungen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Gebäudetechnologien und Klimaschutz in Deutschland“, die der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), gemeinsam mit pom+Deutschland herausgegeben hat.
Laut Studie, für die 148 Führungskräften aus der Immobilienbranche befragt wurden und sechs Experteninterviews durchgeführt wurden, spielt der Klimaschutz für immer mehr Immobilienunternehmen eine tragende Rolle in der eigenen Unternehmensphilosophie. So geben rund 60 Prozent der Befragten an, dass Nachhaltigkeit per se wie auch die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen im unternehmerischen Handeln und in strategischen Investitionsentscheidungen eine hohe bis sehr hohe Relevanz einnimmt. Die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit spielt dabei bei 39 Prozent der Befragten die größte Rolle – die Maßnahmen konzentrieren sich beim überwiegenden Teil der Befragten auf den Bereich der Dekarbonisierung, also die konkrete Implementierung von CO2-Minderungspfaden, aber auch auf Mittel der Verbrauchsoptimierung und Green-Lease-Verträge. 34 Prozent konzentrieren sich derweil stärker auf wirtschaftliche Aspekte und verfolgen Maßnahmen, wie die Aufnahme ökonomischer Kriterien und Aspekte des Klimaschutzfahrplans in der langfristigen Budgetplanung. Auch die Datenerfassung für Performance Benchmarks erfreut sich steigender Beliebtheit. Ebenso gewinnt die soziale Dimension immer mehr an Profil und wird auch zukünftig einen größeren Einfluss auf die künftigen Handlungen ausüben. Die verschiedenen Befragten sind sich der steigenden Bedeutung gesellschaftlicher Verantwortung auf wirtschaftliche Entscheidungen sehr bewusst. Die Immobilienwirtschaft entwickelt hier bereits seit Langem eigene Impulse und Vorschläge.
„Die Immobilienwirtschaft weiß um ihre Position als entscheidender Akteur, die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen“, sagt Aygül Özkan, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des ZIA. „Diese Kraftanstrengung umfasst immense Investitionen sowie bauliche und technische Veränderungen, deren Finanzierung und Umsetzung auch von geeigneten politischen Rahmenbedingungen abhängt. Weder die Immobilieneigentümer noch die Mieterinnen und Mieter können diese Investitionen allein stemmen. Wir sind hier auf politischen Rückenwind angewiesen.“
Bei den Befragten werden Daten für weite Teile des Portfolios bereits erhoben, aber oft nicht weiterverwendet. Bei rund einem Drittel der Gebäude der Befragten werden noch keine automatisierten Reportings erstellt. Allerdings erlaubt die Gebäudeinfrastruktur bei einem Drittel schon heute proaktive Eingriffe in den Betrieb („Predictive Maintenance“). (DFPA/JF1)
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im Jahr 2006 gegründeten ZIA mehr als 28 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen.