Laut Daten des Technologie- und Immobilienunternehmens Prea Group wird der deutsche Datacenter-Markt in den kommenden Jahren exponentiell wachsen. Der Stromverbrauch soll von aktuell 1,94 Gigawatt auf 3,99 Gigawatt im Jahr 2030 ansteigen. Die benötigten Objekte reichen von Kleinrechenzentren (Edge-Center) über Colocation-Center bis zu Mega-Rechenzentren (Hyperscaler), deren Stromverbrauch mehr als 500 Megawatt betragen kann. Das Investmentvolumen wird laut Prea bis 2030 circa 35 Milliarden Euro betragen, was die Nachfrage auf Investorenseite steigen lässt.
In einer Online-Pressekonferenz haben Gabriel Khodzitski (CEO der PREA Group), Patrick Brinker (Head of Real Estate Investment bei Hauck Aufhäuser Lampe), Jörn Fingerhuth (Partner und Head of Property bei der Kanzlei Pinsent Masons) und Stephan Freitas Krause (Vice President von der KfW IPEX-Bank) über die aufstrebende Assetklasse gesprochen. Das Real Estate Investment Team von Hauck Aufhäuser Lampe hat zum Jahresende einen Fonds für institutionelle Anleger auf den Markt gebracht, der in Rechenzentren investiert.
Brinker erläutert: „Auch für Rechenzentren gilt das Immobilien-Sprichwort ‚Lage, Lage, Lage‘, aber unter anderen Standortvoraussetzungen. Entscheidend sind unter anderem die Verfügbarkeit von Strom und Mietern sowie die Sicherheit der Datenübertragung. Als geeignete Investmentobjekte sind für uns hauptsächlich Neubauprojekte und neuere Bestandsobjekte im Fokus.“ Krause beleuchtet die Finanzierungsaspekte: „Im Gegensatz zu klassischen Immobilien fließt der Großteil der Investitionskosten in die technische Infrastruktur wie Strom, Kühlung oder Konnektivität. Das macht bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten aus.“
Die Business Pläne für Edge-Rechenzentren stehen noch in den Startlöchern, aber diese Art von Rechenzentren wird in Zukunft eine größere Rolle spielen, sobald die Adoption von Anwendungen aus den Bereichen der Künstlichen Intelligenz und digitalen Automation Fahrt aufnimmt. Die gleiche positive Entwicklung sieht auch Brinker: „Die Nachfrage von Investoren-Seite ist stark ansteigend, zumal diese Assetklasse in den meisten Portfolios noch nicht vorhanden ist und so zur Risikodiversifizierung beiträgt.“ Aufgrund des steigenden Datenvolumens werden zunehmend neue Rechenzentren geplant und die Developerbranche werde sich dahingehend weiter ausdifferenzieren.