Getrieben von guter Performance und regulatorischem Druck berücksichtigen immer mehr Anleger Nachhaltigkeitskriterien bei ihrer Investitionsentscheidung. Zu dieser Einschätzung gelangt die HSH Nordbank in einem Marktkommentar. Das Institut erwartet einen Nachfrageschub auf 180 Milliarden Euro in den Jahren 2018 und 2019 – eine Verdopplung binnen Jahresfrist. Auf Rendite müssten Anleger dabei nicht verzichten.
„Wir erleben derzeit einen Boom bei nachhaltigen Investments in Deutschland“, sagte Thomas Boss, Portfoliomanager der HSH Nordbank. „Wir sehen deutlich mehr Investoren aus immer weiteren Sektoren“. Eine Analyse von BNP Paribas unterstützt seine Einschätzung. Danach beabsichtigen ESG-interessierte Anleger (knapp die Hälfte aller Anleger), ihren ESG-Anteil (ESG: „Environmental, Social, Governance“) am gesamten Portfolio deutlich zu erhöhen: Von unter 25 Prozent in 2017 auf über 50 Prozent in 2019. Das entspricht mehr als einer Verdopplung gegenüber 2017.
Michael Zahn, Ratinganalyst der Nachhaltigkeits-Ratingagentur imug rating, begründet diesen Wachstumsschub: „Anfänglich fragten bei uns ‚Überzeugungstäter‘, insbesondere Kirchenorganisationen nach. Seit zwei bis drei Jahren sehen wir, dass klassische Vermögensmanager das Thema Nachhaltigkeit für sich entdecken. Und in 2018 wird die nächste große Welle kommen: Weitere sogenannte Mainstream-Investoren, öffentliche Einrichtungen wie Pensionsfonds der Bundesländer und Städte und Gemeinden.“
Der Ratinganalyst sieht zwei Ursachen, warum Anleger sich intensiver mit Nachhaltigkeit beschäftigen. Für die „Überzeugungstäter“ ist sie integraler Bestandteil ihrer Anlagestrategie. Andere Vermögensverwalter nutzen die Dienstleistung der Agentur als Möglichkeit, bisher unerkannte Chancen und Risiken zu erkennen. Für sie ist soziales Investieren eine Erweiterung des klassischen Portfoliomanagements im Sinne der Optimierung des Rendite-Risiko-Verhältnisses.
Die Studie der HSH Nordbank „Social Investments – Doppelter Gewinn“ belegt, dass sich dieser Investmentansatz auch in Form klassischer Rendite auszahlt. Ein Portfolio von zehn deutschen „best-in-class“ Unternehmen (selektiert auf Basis des besten Nachhaltigkeitsratings) zeigte seit dem 1. Januar 2007 im Vergleich mit dem DAX eine Überrendite von 68 Prozent über eine Periode von elf Jahren – bei vergleichbarem Risiko.
Neben der Performance sieht Zahn noch einen weiteren Grund, warum die Popularität von Social Investments zunehmen wird: „Der regulatorische Druck steigt. Seit 2017 müssen Unternehmen im Geschäftsbericht schreiben, wie sie soziale Verantwortung wahrgenommen haben. Die UN geht mit der Global Compact Initiative weltweit auf Unternehmen zu und vereinbart Nachhaltigkeitsziele. Die EU hat eine Expertengruppe ins Leben gerufen, die im Februar 2018 Vorschläge für Nachhaltigkeitsregulierung unterbreitet hat.“ Diese Regulierung soll noch in 2018 umgesetzt werden. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen erhalten so auch von regulatorischer Seite Wettbewerbsvorteile.
Quelle: Pressemitteilung HSH Nordbank
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