Mit einem Transaktionsvolumen von rund 4,03 Milliarden Euro wurde auf dem Münchener Investmentmarkt laut einer Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) nicht nur der Vorjahreswert um 68 Prozent übertroffen, sondern auch ein neuer Rekord aufgestellt. Im langfristigen Vergleich fällt das Resultat sogar mehr als doppelt so hoch aus wie der zehnjährige Durchschnitt. „Damit hat sich die bayerische Landeshauptstadt erneut an die Spitze aller deutschen Standorte gesetzt und sowohl Frankfurt als auch Berlin auf die Plätze verwiesen. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem fulminanten Halbjahr hat ein wahres Feuerwerk an Großdeals geleistet“, sagt Stefan Bauer, Geschäftsführer bei BNPPRE und Münchener Niederlassungsleiter.
Wie auch in der Vergangenheit stellen Büroobjekte die mit Abstand beliebteste Assetklasse dar. Mit einem Anteil von rund 65 Prozent liegen sie in etwa im langjährigen Schnitt. Erheblich mehr als im Vorjahr wurde mit 17 Prozent in die Kategorie Sonstige investiert, wohinter sich in starkem Maße auch größere Entwicklungsareale verbergen. Absolut hat sich das Volumen in diesem Marktsegment sogar mehr als verdreifacht. Den dritten Platz belegen Hotels, die rund acht Prozent zum Ergebnis beisteuern. In Einzelhandels– und Logistikobjekte wurde dagegen laut BNPPRE vor allem angebotsbedingt weniger investiert. Beide sind mit knapp fünf Prozent beteiligt.
Wie begehrt München ist, zeigt sich auch an der breit aufgestellten Investorenriege. Es ist eine Vielzahl verschiedener Käufertypen mit unterschiedlichen Anlagestrategien aktiv. Angeführt wird die Liste von Spezialfonds mit knapp 19 Prozent. Nahezu gleichauf folgen Investment Manager und Pensionskassen mit jeweils rund zwölf Prozent und liegen damit knapp vor den Projektentwicklern, die fast elf Prozent beisteuern. Komplettiert wird das Führungsquintett von Banken, deren Anteil sich auf rund zehn Prozent beläuft. Das restliche Transaktionsvolumen von immerhin noch 36 Prozent verteilt sich auf eine Reihe weiterer Investorengruppen.
Die Renditen verharren mittlerweile auf sehr niedrigen Niveau. Die Netto-Spitzenrendite für Büros liegt unverändert bei 3,00 Prozent; nur Berlin ist noch teurer. Für innerstädtische Geschäftshäuser sind 2,90 Prozent anzusetzen, wobei in besonderen Einzelfällen auch noch spürbar höhere Preise erzielt werden können. Lediglich im Logistikbereich haben die Preise auch im ersten Halbjahr 2018 noch leicht angezogen, sodass aktuell eine Spitzenrendite von 4,40 Prozent notiert wird.
„Vor dem Hintergrund der unverändert starken Investorennachfrage, die durch gute konjunkturelle Rahmenbedingungen und ein nach wie vor attraktives Finanzierungsumfeld gestützt wird, ist auch für das zweite Halbjahr ein lebhaftes Marktgeschehen absehbar. Für das Gesamtjahr zeichnet sich demzufolge ein Investmentumsatz jenseits der Sechs-Milliarden-Euro-Marke ab, zumal auch weitere Großtransaktionen in der Pipeline sind, die noch in diesem Jahr zum Abschluss kommen könnten. Es besteht eine realistische Chance, sogar den bisherigen Rekord von 6,69 Milliarden Euro aus dem Jahre 2007 übertreffen zu können“, prognostiziert Bauer.
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